2,5⭐️ Autsch, das Buch lässt mich jetzt recht ratlos zurück. Der Schreibstil von Frau Fallwickl ist sehr süffig und befeuert sämtliche Neuronen. Das Buc2,5⭐️ Autsch, das Buch lässt mich jetzt recht ratlos zurück. Der Schreibstil von Frau Fallwickl ist sehr süffig und befeuert sämtliche Neuronen. Das Buch liest sich wech wie nix. Folgende Schlagwörter machen den Roman für mich aus: sozialer Kodex, Erwartungshaltung, verschiedene Formen des Feminismus, Absolutismen, Wut, Selbstermächtigung, Selbstjustiz, destruktiv, Fehler im System, Passivität, Opferrolle, Ohnmacht, Strategielosigkeit, Konkurrenzdenken, Carearbeit, Reue Kinder bekommen zu haben, Performance
Das gefiel mir gut: *gute Skizzierung des Konkurrenzdenken der Frauen *wie gefährlich Passivität ist, wenn selbst die beste Freundin froh ist, dass die Freundin aufhört zu jammern - „ Helene war mit jedem Monat der Pandemie stiller geworden, Sarah war froh drum“ * wie problematisch Sprachlosigkeit ist, wenn Menschen keine Strategie haben * wie der Alltag mit Kindern geschildert wird * dass das Wissen durch Internet einen großen Schub in der Bildung bringt und ältere Generationen dies als respektlos ansehen, wenn sie korrigiert und konfrontiert werden und hier ein Umdenken statt finden muss: Die Jungen haben etwas zu sagen und das könnte weiser sein, als das was ich so von mir gebe
Ich habe folgendes Problem: Die ersten 20-25% lasen sich für mich wie eine Groteske. Es ist sehr schnell klar, alle Figuren sind völlig überspitzt, nahezu absurd gezeichnet. Absurd passiv, absurd ihrem Klischee entsprechend, absurd sich in den sozialen Kodex fügend. Insbesondere durch die Figur von Sarah, dachte ich, dass sie uns die destruktiven Seiten des Feminismus aufzeigen will. Eine Frau, die in Kategorien denkt, meint sich irgendwelchen Wertesystemen fügen zu müssen, die zu Absolutismen und furchtbaren Verallgemeinerungen neigt, mit einer klaren Erwartungshaltung an Diskussionen/Konfrontationen geht und permanent Unterstellungen macht. Und damit mitverantwortlich für diese unsägliche Beziehung zu ihrem hübschen Instagramhelden und Mr. „ich keine deine Muschi besser als Du selbst“ ist. Sarah ist Eine Frau die furchtbar larmoyant daher kommt. Dann kommt so eine Szene, in der sich sich über ihre schmerzenden Brüste beschwert (Körbchengröße D) und man ja trotz Sport BH da nix dran machen könne, das alles wackelt und reißt (schmerzt) beim Joggen. Mit diesem Gedanken schlägt sie dann den Bogen, dass Männer nicht wissen wie so etwas ist und sie nie die Last der Erwartungen tragen müssten, die ihr überall begegnet. „So etwas kann doch niemand ernsthaft so meinen, ohne sich lächerlich zu machen“, sagte ich noch zu mir. „Kauf dir nen guten Shock Absorber Sport BH und hör auf mich mit deiner Unfähigkeit vollzusülzen“. (Anmerkung: ich kenne das Phänomen groooooßer Brüste in Verbindung mit Sport und jaaaa, es gibt gute Bekleidung die das wackel, aua aua Problem löst) Das Gefühl der Ironie bestätigte sich dann, als Sarah von der gemeinsamen Studienzeit mit Helene berichtet und man ein Poster von Susan Sontag in der Wohnung hatte. Ha, guter Schachzug Frau Fallwickl. Ausgerechnet diese Frau zu nehmen, die sich aus jeglicher Konvention befreit hat, die für Selbstbestimmung, Unangepasstheit und Freiheit steht, nie eine Konfrontation gescheut hat – diese Frau steht für all das was Sarah und Helene sein wollten und mit 2 unterschiedlichen Lebenswegen nie waren- sogar zum kompletten Gegenteil sich entwickelten. Wenn das mal keine Absurdität des Lebens ist! Die andere Figur, Lola (Tochter Helenes, die sich vom Balkon gestürzt hat) stellt die nächste übertriebene Figur des Romans dar. Erklärt uns erst mal den Begriff „Woke“, und ich so: „ ….nicht alles hinnehmen das ungerecht ist…. Soso, hat in Hinblick auf Deine Mutter ja toll funktioniert “ Ich hielt weiter an meiner These der Groteske fest. Da kommt mir direkt ein anderes Buch in den Sinn: Sich woke über allen Mist aufregen, ua. dass viele Hosen für Frauen ohne Hosentaschen ausgestattet seien und darin das Patriarchat erkennen wollen, die Debatte damit völlig verzerren, ad absurdum führen und sämtliche Konstruktivität damit untergraben. Nu ja, Lola ist die Gegenfigur zu Sarah. Lola begehrt auf und sieht ihre Ohnmacht gegenüber männlicher Dominanz und Gewalt in Gegengewalt. Frei nach dem Motto „ Immer mitten in die Fresse rein“. Gekrönt wird das Ganze mit dem passiven Statisten, dem Ehemann der Verstorbenen, der sich mal schön den Arsch nachtragen lässt und immer nur sein Business im Kopf hat. Das kann ein gutes Stilmittel sein, die größten Klischees auf die Spitze zu treiben, die Figuren als Pappkamaraden rumzappeln zu lassen, aber, dann sollte dies als Groteske, Satire erkennbar sein. Das ist es nicht. Jaja, ich sagte zuvor etwas anderes. Damit kommen wir zu meinem Problem: das groteske Bild, gestaltet sich als ernsthafte Abarbeitung der Autorin. Desto weiter wir in der Geschichte vorrücken, je klarer wird: Das meint sie genauso, mit all dieser destruktiven Energie, die das Buch verströmt. Natürlich trifft sie viele Punkte, die ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem darstellen. Auch der Fehler im System wird sehr gut herausgeschält. Frau Fallwickl wollte über die Wut schreiben: Wut ist in der Regel, wenn sie zu lange unterdrückt wurde destruktiv, verengt den Blickwinkel. Das hat sie uns mit dem Beispiel von Sarah und Lola gegeben. Wut fordert zu Veränderungen auf. Ja, auch diese passieren zum Schluss. Das Frau Fallwickl nicht nochmal explizit herausstellt, dass es kein Recht im Unrecht gibt, mag man verstörend finden. Ich habe es als Ausdruck extemster Form der Hilflosigkeit der Protagonisten gelesen. Sie ist hier nur sehr inkonsistent. Sehr viele Szenen sind völlig konstruiert (ich denke insbesondere an die Sportlehrerin), damit ihre Message so richtig reinballert wie gedacht oder mit dem Holzhammer so derbe anklagend, ins pathetische abrutschend, eindeutig zugeordnet, damit auch der letzte Hinterwältler rafft : Jaaa, Männer sind Schweine und zwar ALLEEE! Und ausgerechnet diese Gewalt wird so stehen gelassen, nur ganz dezent in Eigenreflektion Lolas hinterfragt. Hierzu mal eine Einordnung, was Frau Fallwickl in einem Interview dazu sagt: „Lola und ihre Freundin sind der zweite Erzählstrang. Sie verweigern sich den traditionellen Rollenerwartungen total, trainieren Kampfsport und greifen zu Gewalt, um sich zu wehren, wenn Frauen angegriffen werden. In all diesen Diskussionen, die wir jemals führen können über Männer und Frauen, über die Unterschiede und warum Frauen eigentlich unterdrückt sind, wird uns immer ein Totschlagargument entgegengeschleudert, das alles beenden soll: Am Ende des Tages sind Männer einfach körperlich überlegen. Ich wollte diesen Satz aufgreifen und ihn umdrehen: Was ist, wenn der nicht mehr stimmt? Was passiert dann? Wenn es vier Jungs wären, die im Park irgendjemanden in die Fresse hauen, fänden wir es ganz normal. Plötzlich sind hier die Männer diejenigen, die nachts durch die dunkle Gasse gehen und sich in einer bedrohlichen Situation befinden. Das sind wir nicht gewohnt. Und so spielt das Buch natürlich mit all diesen Rollenzuschreibungen und Erwartungshaltungen, in dem es sie komplett umdreht." Quelle: https://www.br.de/kultur/buch/mareike...
Soso, ich finde es überhaupt nicht normal, wenn irgendwer, irgendwem auf die Fresse haut, Frau Fallwickl!!!
Mein größtes Problem: Die Verallgemeinerungen. Sie spricht für alle Frauen. Ich möchte nicht vereinnahmt werden! Männer werden unter Generalverdacht gestellt, als würden wir in einer dystopischen Welt leben, in der hinter jedem Baum, jeder Mauer, ein schwanzwedelndes Männchen lauert, das uns schänden, erniedrigen oder uns als Hintern abwischende Ehefrau vereinnahmen möchte.
Ich dachte eigentlich, dass wir das Alice Schwarzer Geschreie hinter uns gelassen haben. Dass die Aufregung bereits sachlicher Diskussion weicht und immer mehr Strukturen geschaffen werden, die die Gleichberechtigung vorantreiben. Dass die Mühlen langsam mahlen, wissen wir doch und die Gesellschaft mit ihrer Entwicklung hinterherhinkt. Corona war glaub ich für so einiges ein Augenöffner, was nicht funktioniert. Ist es nicht gerade deshalb umso wichtiger progressiv und konstruktiv an die Themen heranzugehen, statt wild um sich zu schlagen und noch den letzten zu vergraulen, den man hätte abholen können? So empfinde ich jedenfalls einen Großteil dieses Buches.
Fazit: Ein Buch mit brennend heißen, sehr wichtigen und komplexen Themen, das es verpasst den Diskurs in eine offene, aufeinander zubewegende Diskussion zu lenken. Ein Buch das destruktive Gedanken und Verhaltensmuster fördert und durch die furchtbare Zuspitzung in Absolutismen, Verallgemeinerungen und Klischees, unterkomplex bleibt und zu einer Verzerrung der Realität sorgt.
Merged review:
2,5⭐️ Autsch, das Buch lässt mich jetzt recht ratlos zurück. Der Schreibstil von Frau Fallwickl ist sehr süffig und befeuert sämtliche Neuronen. Das Buch liest sich wech wie nix. Folgende Schlagwörter machen den Roman für mich aus: sozialer Kodex, Erwartungshaltung, verschiedene Formen des Feminismus, Absolutismen, Wut, Selbstermächtigung, Selbstjustiz, destruktiv, Fehler im System, Passivität, Opferrolle, Ohnmacht, Strategielosigkeit, Konkurrenzdenken, Carearbeit, Reue Kinder bekommen zu haben, Performance
Das gefiel mir gut: *gute Skizzierung des Konkurrenzdenken der Frauen *wie gefährlich Passivität ist, wenn selbst die beste Freundin froh ist, dass die Freundin aufhört zu jammern - „ Helene war mit jedem Monat der Pandemie stiller geworden, Sarah war froh drum“ * wie problematisch Sprachlosigkeit ist, wenn Menschen keine Strategie haben * wie der Alltag mit Kindern geschildert wird * dass das Wissen durch Internet einen großen Schub in der Bildung bringt und ältere Generationen dies als respektlos ansehen, wenn sie korrigiert und konfrontiert werden und hier ein Umdenken statt finden muss: Die Jungen haben etwas zu sagen und das könnte weiser sein, als das was ich so von mir gebe
Ich habe folgendes Problem: Die ersten 20-25% lasen sich für mich wie eine Groteske. Es ist sehr schnell klar, alle Figuren sind völlig überspitzt, nahezu absurd gezeichnet. Absurd passiv, absurd ihrem Klischee entsprechend, absurd sich in den sozialen Kodex fügend. Insbesondere durch die Figur von Sarah, dachte ich, dass sie uns die destruktiven Seiten des Feminismus aufzeigen will. Eine Frau, die in Kategorien denkt, meint sich irgendwelchen Wertesystemen fügen zu müssen, die zu Absolutismen und furchtbaren Verallgemeinerungen neigt, mit einer klaren Erwartungshaltung an Diskussionen/Konfrontationen geht und permanent Unterstellungen macht. Und damit mitverantwortlich für diese unsägliche Beziehung zu ihrem hübschen Instagramhelden und Mr. „ich keine deine Muschi besser als Du selbst“ ist. Sarah ist Eine Frau die furchtbar larmoyant daher kommt. Dann kommt so eine Szene, in der sich sich über ihre schmerzenden Brüste beschwert (Körbchengröße D) und man ja trotz Sport BH da nix dran machen könne, das alles wackelt und reißt (schmerzt) beim Joggen. Mit diesem Gedanken schlägt sie dann den Bogen, dass Männer nicht wissen wie so etwas ist und sie nie die Last der Erwartungen tragen müssten, die ihr überall begegnet. „So etwas kann doch niemand ernsthaft so meinen, ohne sich lächerlich zu machen“, sagte ich noch zu mir. „Kauf dir nen guten Shock Absorber Sport BH und hör auf mich mit deiner Unfähigkeit vollzusülzen“. (Anmerkung: ich kenne das Phänomen groooooßer Brüste in Verbindung mit Sport und jaaaa, es gibt gute Bekleidung die das wackel, aua aua Problem löst) Das Gefühl der Ironie bestätigte sich dann, als Sarah von der gemeinsamen Studienzeit mit Helene berichtet und man ein Poster von Susan Sontag in der Wohnung hatte. Ha, guter Schachzug Frau Fallwickl. Ausgerechnet diese Frau zu nehmen, die sich aus jeglicher Konvention befreit hat, die für Selbstbestimmung, Unangepasstheit und Freiheit steht, nie eine Konfrontation gescheut hat – diese Frau steht für all das was Sarah und Helene sein wollten und mit 2 unterschiedlichen Lebenswegen nie waren- sogar zum kompletten Gegenteil sich entwickelten. Wenn das mal keine Absurdität des Lebens ist! Die andere Figur, Lola (Tochter Helenes, die sich vom Balkon gestürzt hat) stellt die nächste übertriebene Figur des Romans dar. Erklärt uns erst mal den Begriff „Woke“, und ich so: „ ….nicht alles hinnehmen das ungerecht ist…. Soso, hat in Hinblick auf Deine Mutter ja toll funktioniert “ Ich hielt weiter an meiner These der Groteske fest. Da kommt mir direkt ein anderes Buch in den Sinn: Sich woke über allen Mist aufregen, ua. dass viele Hosen für Frauen ohne Hosentaschen ausgestattet seien und darin das Patriarchat erkennen wollen, die Debatte damit völlig verzerren, ad absurdum führen und sämtliche Konstruktivität damit untergraben. Nu ja, Lola ist die Gegenfigur zu Sarah. Lola begehrt auf und sieht ihre Ohnmacht gegenüber männlicher Dominanz und Gewalt in Gegengewalt. Frei nach dem Motto „ Immer mitten in die Fresse rein“. Gekrönt wird das Ganze mit dem passiven Statisten, dem Ehemann der Verstorbenen, der sich mal schön den Arsch nachtragen lässt und immer nur sein Business im Kopf hat. Das kann ein gutes Stilmittel sein, die größten Klischees auf die Spitze zu treiben, die Figuren als Pappkamaraden rumzappeln zu lassen, aber, dann sollte dies als Groteske, Satire erkennbar sein. Das ist es nicht. Jaja, ich sagte zuvor etwas anderes. Damit kommen wir zu meinem Problem: das groteske Bild, gestaltet sich als ernsthafte Abarbeitung der Autorin. Desto weiter wir in der Geschichte vorrücken, je klarer wird: Das meint sie genauso, mit all dieser destruktiven Energie, die das Buch verströmt. Natürlich trifft sie viele Punkte, die ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem darstellen. Auch der Fehler im System wird sehr gut herausgeschält. Frau Fallwickl wollte über die Wut schreiben: Wut ist in der Regel, wenn sie zu lange unterdrückt wurde destruktiv, verengt den Blickwinkel. Das hat sie uns mit dem Beispiel von Sarah und Lola gegeben. Wut fordert zu Veränderungen auf. Ja, auch diese passieren zum Schluss. Das Frau Fallwickl nicht nochmal explizit herausstellt, dass es kein Recht im Unrecht gibt, mag man verstörend finden. Ich habe es als Ausdruck extemster Form der Hilflosigkeit der Protagonisten gelesen. Sie ist hier nur sehr inkonsistent. Sehr viele Szenen sind völlig konstruiert (ich denke insbesondere an die Sportlehrerin), damit ihre Message so richtig reinballert wie gedacht oder mit dem Holzhammer so derbe anklagend, ins pathetische abrutschend, eindeutig zugeordnet, damit auch der letzte Hinterwältler rafft : Jaaa, Männer sind Schweine und zwar ALLEEE! Und ausgerechnet diese Gewalt wird so stehen gelassen, nur ganz dezent in Eigenreflektion Lolas hinterfragt. Hierzu mal eine Einordnung, was Frau Fallwickl in einem Interview dazu sagt: „Lola und ihre Freundin sind der zweite Erzählstrang. Sie verweigern sich den traditionellen Rollenerwartungen total, trainieren Kampfsport und greifen zu Gewalt, um sich zu wehren, wenn Frauen angegriffen werden. In all diesen Diskussionen, die wir jemals führen können über Männer und Frauen, über die Unterschiede und warum Frauen eigentlich unterdrückt sind, wird uns immer ein Totschlagargument entgegengeschleudert, das alles beenden soll: Am Ende des Tages sind Männer einfach körperlich überlegen. Ich wollte diesen Satz aufgreifen und ihn umdrehen: Was ist, wenn der nicht mehr stimmt? Was passiert dann? Wenn es vier Jungs wären, die im Park irgendjemanden in die Fresse hauen, fänden wir es ganz normal. Plötzlich sind hier die Männer diejenigen, die nachts durch die dunkle Gasse gehen und sich in einer bedrohlichen Situation befinden. Das sind wir nicht gewohnt. Und so spielt das Buch natürlich mit all diesen Rollenzuschreibungen und Erwartungshaltungen, in dem es sie komplett umdreht." Quelle: https://www.br.de/kultur/buch/mareike...
Soso, ich finde es überhaupt nicht normal, wenn irgendwer, irgendwem auf die Fresse haut, Frau Fallwickl!!!
Mein größtes Problem: Die Verallgemeinerungen. Sie spricht für alle Frauen. Ich möchte nicht vereinnahmt werden! Männer werden unter Generalverdacht gestellt, als würden wir in einer dystopischen Welt leben, in der hinter jedem Baum, jeder Mauer, ein schwanzwedelndes Männchen lauert, das uns schänden, erniedrigen oder uns als Hintern abwischende Ehefrau vereinnahmen möchte.
Ich dachte eigentlich, dass wir das Alice Schwarzer Geschreie hinter uns gelassen haben. Dass die Aufregung bereits sachlicher Diskussion weicht und immer mehr Strukturen geschaffen werden, die die Gleichberechtigung vorantreiben. Dass die Mühlen langsam mahlen, wissen wir doch und die Gesellschaft mit ihrer Entwicklung hinterherhinkt. Corona war glaub ich für so einiges ein Augenöffner, was nicht funktioniert. Ist es nicht gerade deshalb umso wichtiger progressiv und konstruktiv an die Themen heranzugehen, statt wild um sich zu schlagen und noch den letzten zu vergraulen, den man hätte abholen können? So empfinde ich jedenfalls einen Großteil dieses Buches.
Fazit: Ein Buch mit brennend heißen, sehr wichtigen und komplexen Themen, das es verpasst den Diskurs in eine offene, aufeinander zubewegende Diskussion zu lenken. Ein Buch das destruktive Gedanken und Verhaltensmuster fördert und durch die furchtbare Zuspitzung in Absolutismen, Verallgemeinerungen und Klischees, unterkomplex bleibt und zu einer Verzerrung der Realität sorgt.
Merged review:
2,5⭐️ Autsch, das Buch lässt mich jetzt recht ratlos zurück. Der Schreibstil von Frau Fallwickl ist sehr süffig und befeuert sämtliche Neuronen. Das Buch liest sich wech wie nix. Folgende Schlagwörter machen den Roman für mich aus: sozialer Kodex, Erwartungshaltung, verschiedene Formen des Feminismus, Absolutismen, Wut, Selbstermächtigung, Selbstjustiz, destruktiv, Fehler im System, Passivität, Opferrolle, Ohnmacht, Strategielosigkeit, Konkurrenzdenken, Carearbeit, Reue Kinder bekommen zu haben, Performance
Das gefiel mir gut: *gute Skizzierung des Konkurrenzdenken der Frauen *wie gefährlich Passivität ist, wenn selbst die beste Freundin froh ist, dass die Freundin aufhört zu jammern - „ Helene war mit jedem Monat der Pandemie stiller geworden, Sarah war froh drum“ * wie problematisch Sprachlosigkeit ist, wenn Menschen keine Strategie haben * wie der Alltag mit Kindern geschildert wird * dass das Wissen durch Internet einen großen Schub in der Bildung bringt und ältere Generationen dies als respektlos ansehen, wenn sie korrigiert und konfrontiert werden und hier ein Umdenken statt finden muss: Die Jungen haben etwas zu sagen und das könnte weiser sein, als das was ich so von mir gebe
Ich habe folgendes Problem: Die ersten 20-25% lasen sich für mich wie eine Groteske. Es ist sehr schnell klar, alle Figuren sind völlig überspitzt, nahezu absurd gezeichnet. Absurd passiv, absurd ihrem Klischee entsprechend, absurd sich in den sozialen Kodex fügend. Insbesondere durch die Figur von Sarah, dachte ich, dass sie uns die destruktiven Seiten des Feminismus aufzeigen will. Eine Frau, die in Kategorien denkt, meint sich irgendwelchen Wertesystemen fügen zu müssen, die zu Absolutismen und furchtbaren Verallgemeinerungen neigt, mit einer klaren Erwartungshaltung an Diskussionen/Konfrontationen geht und permanent Unterstellungen macht. Und damit mitverantwortlich für diese unsägliche Beziehung zu ihrem hübschen Instagramhelden und Mr. „ich keine deine Muschi besser als Du selbst“ ist. Sarah ist Eine Frau die furchtbar larmoyant daher kommt. Dann kommt so eine Szene, in der sich sich über ihre schmerzenden Brüste beschwert (Körbchengröße D) und man ja trotz Sport BH da nix dran machen könne, das alles wackelt und reißt (schmerzt) beim Joggen. Mit diesem Gedanken schlägt sie dann den Bogen, dass Männer nicht wis...more
Da ich nur 22% gelesen habe, hat das Buch Glück und entgeht dem 1⭐️ Während die ersten 2 Bäume : Ahorn und Weinrebe noch irgendetwas Erzählerisches hatDa ich nur 22% gelesen habe, hat das Buch Glück und entgeht dem 1⭐️ Während die ersten 2 Bäume : Ahorn und Weinrebe noch irgendetwas Erzählerisches hatten und grad der Ahorn, einen süffisanten Sarkasmus aufblitzen ließ, verlieren sich die Kurzkapitel immer mehr in assoziativem, stichpunktartigem Poesiegemurkse. Da gibt es keinen roten Faden, nix was die Kapitel und Betrachtungen zusammenhält. Zumindest nicht bis 22%. Das Buch ist Naturführer und was einem blitzlichtartig so einfällt. Sogar auf Karl Lagerfeld scheint man zu kommen, wenn man seine Dichtung immer weiter treibt ...more
3,5⭐️ Der Erzählton wirkt auf mich steif und gekünstelt. Hat mir den Inhalt etwas verhagelt. Richtig überzeugend und eindrücklich wird die Lektüre erst3,5⭐️ Der Erzählton wirkt auf mich steif und gekünstelt. Hat mir den Inhalt etwas verhagelt. Richtig überzeugend und eindrücklich wird die Lektüre erst nach der ersten Hälfte für mich. ...more
4,5⭐️ Go for Else Jerusalem! Wien, die Welthauptstadt der Erotik zur Jahrhundertwende (1900) Das Rothaus, ein Bordell: Dirnen, Wirtschafterinnen, Puffmu4,5⭐️ Go for Else Jerusalem! Wien, die Welthauptstadt der Erotik zur Jahrhundertwende (1900) Das Rothaus, ein Bordell: Dirnen, Wirtschafterinnen, Puffmuttis, Besucher, Polizei, Juristerei -Verwoben zu einer fantastischen Studie Philosophisch aufgeladen, emotional, rational, politisch, ökonomisch, üppig, prachtvoll, opulent. Wie eine wunderbare Oper mit ausladenden Gesten. Theologische/Mystische Erklärungsansätze und Zusammenhänge müssen dem medizinischen Wissen weichen. Expliziter Sex? Fehlanzeige. Else Jerusalem konzentriert sich auf die vielen Menschen, ihre Antriebe, Charakterzüge und deren Rolle im Spiel des Lebens. Sie entlarvt die Scheinheiligkeit der Gesellschaft und stellt das Thema Freiheit in den Fokus. Ist es auch feministisch?
"Wir Männer sind nichts mehr wert, haben unsere Rollen ausgespielt, treten ab. Ausgepumpte, widerstandsarme, schimmlige Intelligenzen. Aber euch Weibern, mit den ausgeschlafenen Gehirnen, euch gehört die Zukunft"
Sie kreiert außergewöhnlich gut gezeichnete Charaktere, ein wahnsinniger Facettenreichtum. Eine besondere Challenge und gleichzeitig große Bereicherung, um tief in dieser Zeit zu versinken, ist der gesprochene Dialekt. Wien war damals schon von Migration durchzogen. Böhmisch, Schönbrunner Deutsch und Wiener Dialekt wirbeln durcheinander. Dazu, durch verschiedenste Sozialisierung und Bildung eine krasse Vielfalt der Sprachvariationen, der Ausdrucksweise und des Wortschatzes. Die Dialoge sind durch diese Konstellation einzigartig und mein persönliches Highlight des Buches.
Warum keine 5 Sterne? Das letzte Drittel plätschert (aus meiner Sicht) etwas orientierungslos vor sich hin und schafft es nicht den Spannungsbogen zu halten. Die geistreichen Dialoge und dröhnenden Gedanken ebben ebenfalls ab. Einige Szenen, die sich gegen Ende im Rothaus abspielen, hätten weggelassen werden können, da sie letztendlich nur eine Wiederholung sind. Jammern auf hohem Niveau ...more
The Show must go on…! Ab in die „Verkleidung“, mit den Europäischen Werten auf dem Buckel - zur Symbolpolitik schreitend, immer nen Kalenderspruch paraThe Show must go on…! Ab in die „Verkleidung“, mit den Europäischen Werten auf dem Buckel - zur Symbolpolitik schreitend, immer nen Kalenderspruch parat. Die Bürokratie als Bremsklotz mit dabei und nur eins im Sinn: die nationalen Interessen!
Robert Menasse macht eine gewaltige Show aus diesem EU- Erweiterungs-Getöse und drohte für mich von absurder Groteske ins Alberne abzustürzen. Vieles das in „Die Hauptstadt“ on Point saß, hat er hier für meinen Geschmack überdreht. Der Helm Skanderbegs und die damit verbundenen Irrungen, Intrigen und symbolpolitischen Spielchen nahmen 2/3 des Buches ein und gingen mir extrem auf den Keks. Das Buch ist zu lang! Es gibt im letzten Drittel einen Bruch. Dort begleiten wir Ismail und Ylbere auf einer Art Roadtrip- Die Suche nach der Familiengeschichte. Dieser fügte sich nicht sonderlich harmonisch in den Rest des Buches ein. Er enthält eine gute Pointe, die das große Thema wieder verbindet, ansonsten aber viel zu ausufern erzählt wurde. So ging es mir leider an vielen Stellen des Buches: ich bin sehr oft abgeschweift, konnte nicht fokussieren. Für meinen Geschmack war zu viel Zeug reingepackt, das nicht notwendig für die Weiterentwicklung des Plots war. In die Hauptstadt war ich ja so begeistert wie nah mir die ganzen Figuren kamen, direkt nach ein paar Sätzen. Auch in die Erweiterung zeichnet er sehr intensive Charaktere, die mich dann überraschend kalt gelassen haben- Ylbere ausgenommen. Ich bin zu keinem Zeitpunkt richtig warm mit dem Buch geworden und hab mich durchbeißen müssen. Die meisten anderen Bücher hätten damit auch nur 3 Sterne von mir bekommen. Aber, wir reden hier von einem Autoren, der einen wahnsinnig tollen Stil hat und 5 Sterne plus Situationen und Dialoge schafft. Er arbeitet mit Bildern, die einfach nur toll sind. Ich denke da an den Fußballverein der zur Namensgebung herhalten muss, die Kreuzworträtselszene, das skurrile Interview, die ganze Schiffsszenerie, der Schwurbeltaxifahrer…
Und hier mein Lieblingszitat: „Er ärgerte sich oft darüber, dass die Sozialdemokraten heute keine Antwort mehr auf antidemokratische und autokratische Entwicklungen in Österreich und Europa hatten, ja in ihrer Naivität sogar mit Rechtspopulisten konkurrierten…. Die Parteiführung kämpfte lieber gegen Flüchtlinge als gegen die neuen Rechten“
Rezi klingt irgendwie widersprüchlich, ambivalent? Dann passt doch alles bestens zum Thema des Buches. EU macht mich fertig, Robert auch....more
Prana Extrem- Ein leises Buch, in dem nicht all zu viel geschieht, mit einer einnehmenden Sprache, die uns mit auf das Erfahren von Lebensenergie nimmPrana Extrem- Ein leises Buch, in dem nicht all zu viel geschieht, mit einer einnehmenden Sprache, die uns mit auf das Erfahren von Lebensenergie nimmt und kosmische Schwingungen versprüht. Ganz wie bereits in Flexen in Miami, spielt es mit Transzendenz und dem digitalen Menschen, der einen Weg sucht, nicht an dieser Welt zu verklumpen. Joshua Groß spricht in diesem Buch mehrfach vom Charakterpanzer. Das Buch ist die Suche nach Offenheit, Verbundenheit und Beweglichkeit (Anpassungsfähigkeit) in dieser Welt. Er bemüht die Libelle als prägendes Sybol in dieser Geschichte. In der japanischen Mythologie steht sie für Lebenskraft und Erneuerung. Sie steht für Anpassungsfähigkeit und Beweglichkeit. In der germanischen Mythologie symbolisiert sie die unendliche Liebe zwischen zwei Personen über den Tod hinaus, die spirituelle Verbindung zwischen den Welten- Kontakt zum Jenseits. Und da passt es doch ganz wunderbar, dass die Liebe in diesem Buch und auch der Tod eine wichtige Rolle spielen. Michael, der Skispringer und seine Schwester Johanna, seine Trainerin, bauen das Gerüst weiter aus. Skispringen als ideale Sportart, um die Anpassungsfähigkeit und das Steuern der Energie zu verdeutlichen. Michael und Johanna, die mit Lisa und Joshua einen heißen Sommer (kleine Verweise finden wir an vielen Stellen auf den Klimawandel) verbringen und eine besondere Freundschaft entwickeln. Mit am Start: Oma Suzet, Joshuas Großmutter, eine äußerst bewegliche Frau, die ein ganz wunderbar gestalteter Charakter ist. Ein Kind und die Interaktion der Erwachsenen mit ihr wird eingewoben. Die Geschichte um die Schriftstellerin Gertrude Rhoxus und ihren Mann und Künstler Ignar Drugh spielt eine wichtige Rolle. Joshua Groß bespielt auf sämtlichen Ebenen die mögliche Steifheit der Emotionen, des Charakterpanzers und das Aufbrechen des Panzers.
Das klingt alles ganz furchtbar esoterisch und psychedelisch? Wäre es auch, wenn nicht die meisterlich, schriftstellerische Leistung Joshua Groß’s dazwischen ständ. Er streut ultra komische Szenen ein, erfindet Wörter neu, belebt den Text mit moderner Sprache und schafft eine Symbiose aus Transzendenz und unserer digitalen, getriebenen, dem Klimawandel verantworteten Welt.
Für mich ein klares Meisterwerk moderner Literatur....more
Oh ha, jetzt auch auf der Longlist des Österreichischen Buchpreises 2022. Bin ich dem Buch nicht gerecht geworden? Das Buch entspricht null meinen per Oh ha, jetzt auch auf der Longlist des Österreichischen Buchpreises 2022. Bin ich dem Buch nicht gerecht geworden? Das Buch entspricht null meinen persönlichen Präferenzen und Ästhetikempfinden. Wir erfahren auf den ersten Seiten, dass Bauer Jakob ernsthafte psychische Probleme hat und wenig empathiefähig ist. Die Geschichte aus seiner Sicht erzählt zu bekommen, hat dementsprechend einen schalen Beigeschmack. Man weiß nie ob’s stimmt oder wie seine Beobachtungen und Empfindungen einzuordnen sind. Typisches Klischee eines Bauern: Wortkarg, kein Bock auf andere Menschen, stumpfsinnig, ungebildet und säuft viel Alkohol. Insgesamt sind alle Charaktere recht seltsam, teils verstörend. Natürlich redet man nicht über Probleme oder sonstiges was mit Emotionen zu tun hat. Etwas schwelt im Untergrund. Nähe zu den Figuren ist durch Jakobs Art zu erzählen nicht möglich. Insgesamt wird die Geschichte sehr ruhig erzählt. So teilnahmslos Jakob sein Leben wahrnimmt, so angeödet war ich vom Buch. Bis auf 2 kleine Lichtmomente, die erst zur Hälfte des Buches auftauchten, fand ich es quälend belanglos.
Sprachlich ist das schon gut gearbeitet. Der Erzählstil ist konservativ und nimmt sich leider viel zu ernst. Social Media, in Form von Tinder und Instagram wird eingebaut und Corona darf kurz zu Besuch kommen, inklusive kleiner Impfdiskussionseinlage. Damit ist doch prima das Jahr abgebildet und das Buch kann als Kandidat für den Buchpreis aufwarten. Nur, dass diese Themen künstlich und deplatziert in dem Kontext auftauchten, bzw. ziemlich mies eingearbeitet waren. Thema des Buches: Was weiß man von anderen und von sich selbst? Wer wäre man wenn.. man will wer sein und verhält sich wie ein anderer…. Verachtung der Geschwister oder Enttäuschung? Das Wildern im Leben eines anderen in das man nicht gehört. Es kommt irgendwann auch das Thema auf, woher die Familie ihr Geld hat : „Judengeld“. Außer dass das fallen gelassen wird, wird nix draus gemacht. Wer meint, dass irgendeine dunkle Vergangenheit hier aufgearbeitet wird, wird enttäuscht.
Insgesamt konnte ich recht wenig mit der Message des Buches anfangen....more
Grobe Zeitspanne von 1740-1796 Ich kann schon mal verraten: es wird mächtig viel geboren, gestorben und die Namen gewechselt. Über eine so lange ZeitspGrobe Zeitspanne von 1740-1796 Ich kann schon mal verraten: es wird mächtig viel geboren, gestorben und die Namen gewechselt. Über eine so lange Zeitspanne die Figuren zu verfolgen, hat so sein Für und Wider. Das Positive daran: Mir wurde nochmal richtig klar, was für medizinisch und hygienisch üble Zeiten das waren. Die Frauen Gebärmaschinen, gefühlt 80% der Geborenen schaffen es nicht ins Erwachsenenalter, die Frauen früh ausgelaugt und mit 40 Jahren Greisinnen. Hilflos bei vielen Krankheiten. Man stumpft im Laufe des Buches selbst schon ab, wenn dann der 40. Todesfall erwähnt wird " Ach, den hat's jetzt auch erwischt. Na dann..." Olga Tokarcuk beschreibt es auch genau so! Kein Drama, kein Ausgeschmücke. Hier wird in großen Teilen ganz sachlich weggemeldet was Phase war. Der Wandel der Zeit war so eklatant und gut dargestellt. Unser charismatischer Jakob, mit seiner imposanten Art und den Methoden seine Jünger einzuschwören, passte in der Türkei bzw. dann in Polen noch sehr gut ins Bild der Gesellschaft. Als wir dann aber nach Österreich kommen, denk ich :" Hä! wie geht das denn?" Polen war wie tiefstes Mittelalter beschrieben. Nur Regen, Nebel, Nässe, der Geruch von Schweiß, Ausdünstungen, Pferdemist, feuchte Wolle, Elend, Leid. Und dann hoppel, hoppel Pferdewagen und Zack: schönes Österreich, zwitscher, zwitscher, Aufklärung, schicke Kleidchen, Hüte, Pomp und Glorie! Da wirkt der schon deutlich gealterte Jakob Frank mit seinen Marotten völlig aus der Zeit gefallen. Das Negative daran: Viel Personal, viele Zeitsprünge. Und da muss ich gestehen, hat sie mich immer wieder verloren. Die Storys diverser Leute versandeten für mich teilweise im Nirgendwo, hatten keine wirkliche Relevanz oder waren zu distanziert. Das Buch liest sich daher auch nur streckenweise wie ein Roman. Es ist ehr ein Sammelsurium aus Briefen, Berichten, Zeugnissen und fiktiven Romananteilen. Sie bewahrt meist die Distanz, aus einer kreisenden Vogelperspektive und lässt uns nur hin und wieder nah an die Protagonisten ran. Tolle Figuren mit gewisser Tiefe waren für mich: Pater Chmielowski, dessen grandiosen Briefwechsel ich mit Frau Druzbacka genossen habe, die Tochter Jakobs-Eva und Nachmann, sein Vertrauter, der ihn von Anbeginn begleitet hat. Von Nachmann finden wir sehr viele tagebuchartige Einträge, die mir sehr gut gefallen haben, da er zu Übertreibungen neigte und alles ins Bild der religiösen Erzählung passen musste. Dabei kamen tolle mythologische Aufzeichnungen in denen Jakob Wunder wirkt etc. heraus. Da mich der jüdische Glaube, von dem wir zu Beginn viel erfahren (ua. durch Unterrichtseinheiten der Kinder- tolle Szenen), die Lehren und Dynamiken der sektenartigen Bewegung um Jakob Frank sehr interessiert haben, konnte ich weitestgehend über die drögen und ausschweifenden Stellen hinwegsehen. Die Sprache hat mir übrigens sehr gut gefallen. Da hat Sie meiner Meinung nach genau den richtigen Ton getroffen....more
Die Überforderung des Mensch seins - der "Fehler in der Hardware" Einsamkeit sinnlose Brutalität Tierexperimente Kunst Uncanny Valley: Menschen mit abweichDie Überforderung des Mensch seins - der "Fehler in der Hardware" Einsamkeit sinnlose Brutalität Tierexperimente Kunst Uncanny Valley: Menschen mit abweichendem oder musterfremdem Ausdrucksverhalten erzeugen im Musterbeobachter Aversion Ist das Indigosyndrom die Aversionsreaktion der Menschen? Der Icherzähler hat interessanterweise keine Symptome in der Nähe der Kids. Die Suche nach Antworten und der pure Wahnsinn, keine zu erhalten: Dialoge die in die Leere führen, Sätze, die nicht zu Ende gesprochen werden. Keine Chronologische Erzählweise. Interferenzen Das Zonenspiel: Anordnung der Atome in einem Molekül? "Es gibt keine Happy Ends, nur Fair Ends"- ist Rache fair? Was ist Fair? Wer muss vor wem geschützt werden? Ethik und Moral was seid ihr? Wo seid ihr? Batman und Robin, Jedi Fandom, Star Trek, eine Ode an die gute alte Glühbirne, Ratten, Mandelbrots Fraktale, Bartelby der Schreiber, Pinchon's die Enden der Parabel, Am Gletscher von Haldor Laxness
Oder am Ende nur Fanfiction auf Rambo 3 (es leuchtet blau) ...more