Jump to ratings and reviews
Rate this book

Monschau

Rate this book
Im Jahr 1962, als das nukleare Wettrüsten seinen Höhepunkt erreicht, als in Algier und Paris Bomben explodieren, bricht im Wirtschaftswunder-Deutschland der junge Mediziner Nikolaos Spyridakis in die Eifel auf. Es ist eine heikle Mission: Im Kreis Monschau sind die Pocken ausgebrochen, hochansteckend und lebensgefährlich. Mitten im Karneval droht nun Stillstand, Quarantäne. Der Rither-Chef will die Fabrik um jeden Preis offenhalten, keine zwanzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist man weltweit gut im Geschäft. Ganz andere Pläne hegt Vera Rither: Die Alleinerbin studiert in Paris, bewundert Simone de Beauvoir und trägt den Geist der Avantgarde nach Monschau. Dort begegnet sie Nikolaos, der als Betriebsarzt durch die tief verschneite Eifel zur Patientenvisite gefahren wird, vor Ansteckung geschützt durch einen Stahlarbeiteranzug. So unterschiedlich die beiden auch sind, der kretische Arzt, der als Kind die Gräuel der deutschen Besatzung miterlebt hat, und die schwerreiche Vollwaise: Sie entdecken schnell, dass sie mehr verbindet als ihre Liebe zu Miles Davis. Doch die Krankheitsfälle häufen sich, und das Virus nimmt sich, was es kriegen kann.
Steffen Kopetzky erzählt von einer Liebe im Ausnahmezustand und von der jungen, vom rasanten Wirtschaftswachstum geprägten Bundesrepublik – und verwandelt ein Kapitel deutscher Geschichte in packende Literatur.

352 pages, Hardcover

First published March 23, 2021

About the author

Steffen Kopetzky

13 books9 followers

Ratings & Reviews

What do you think?
Rate this book

Friends & Following

Create a free account to discover what your friends think of this book!

Community Reviews

5 stars
42 (11%)
4 stars
125 (35%)
3 stars
139 (39%)
2 stars
37 (10%)
1 star
13 (3%)
Displaying 1 - 30 of 33 reviews
Profile Image for Meike.
1,793 reviews3,975 followers
July 1, 2021
Kreis Monschau was a district in the Eifel region, close to the Ardennes, where one of the last outbreaks of variola in Germany took place in 1962 - and that's the topic of this novel. Kopetzky sticks to the historical reality: A mechanic employed by the major local factory of Otto Junker (which is still one of the leading producers of high-temperature kilns in the world) gets infected while working in India, specialist Prof. Günter Stüttgen is sent to Monschau by the state government in order to fight the epidemia (and yes, Stüttgen already featured in Kopetzky's Propaganda). Only one young doctor, Constantin Orfanos (in the book, he's named Nikos Spyridakis), is willing to accompany him. Now the professor and the owner of the factory, a major player in the regional economic landscape, start to fight whether production will be shut down and how to manage the situation. For dramatic purposes, Kopetzky (who has changed some names) adds a love story between Nikos, who perceives the situation as an adventure and an opportunity to further his career, and the (fictional) heiress to the factory, a young student of journalism who usually resides in Paris.

Kopetzky's story can clearly be read in relation to the Corona outbreak, as it shows similar conflicts of interest and underlines how global phenomena affect local populations. Dreamy, remote Monschau was declared an international risk area by the WHO, Belgium closed its borders, quarantine stations, curfews, panic, denial, protests, vaccines, Nazi past. Carnival was cancelled - a bona fide catastrophe in North Rhine Westfalia.

"Monschau" is not only a historical novel, but also a Gesellschaftsroman (a novel of society), depicting times and mores: Miles David, TV show "Das Halstuch", Sturmflut, Adenauer, decolonization in Africa etc. play a major role when it comes to painting the larger picture. Not every aspect of the text aims for historical accuracy though: In an interview with his publisher, Kopetzky explained that while he followed real events, he turned the region into a dreamscape and that the love story can be read as a man (the professor's assistant) fighting a dragon (smallpox) and falling in love with the princess (the heiress). And it's probably this will to please audiences that lead to Kopetzky's work being called "high entertainment literature" - and I would agree, as long as it's clear that "entertainment" is not necessarily a derogatory term.

Kopetzky does not want to disturb like Clemens Meyer, his goal is not to push the boundaries of postmodern storytelling like Clemens J. Setz, he doesn't go in for high language like Christoph Ransmayr, he's also not playing an intricate meta-game of pastiche and disapperance like Christian Kracht. He's a straightfoward, rather old-fashioned storyteller, but he knows his craft. The book is highly accessible and well-written, re-telling a historic occurence that hasn't been discussed much for a broad audience. It's also foreseeable and a little cliched as well as undercomplex. But you know what? It's a fun read, well-crafted and full of heart, and sometimes, that's enough.

You can learn more about the novel in our latest podcast episode, the historic background is explained in this magazine article (in German).
Profile Image for nettebuecherkiste.
589 reviews160 followers
May 26, 2021
Monschau 1962: In einer großen Fabrik im Ortsteil Lammerath herrscht große Aufregung, als die Tochter eines kürzlich aus Indien zurückgekehrten Arbeiters mit Pocken ins Krankenhaus eingeliefert wird. Nicht auszudenken, dass die Fabrik nun geschlossen werden müsste, der Ort unter Quarantäne gestellt werden müsste. Der junge Arzt Nikolaos Spyridakis wird als Werksarzt nach Monschau beordert. Zufälligerweise ist auch die Firmenerbin Vera Rither vor Ort, die sonst in Paris studiert.

Steffen Kopetzky hat angesichts unserer nun ein Jahr andauernden Pandemie ein hochaktuelles Thema gewählt, das auf einer wahren Begebenheit beruht: In der Eifel gab es 1962 tatsächlich einen Ausbruch der Pocken.

Kopetzkys letzte Bücher, „Risiko“ und „Propaganda“ habe ich mit Begeisterung gelesen, bzw. gehört, besonders gut gefiel mir auch der Zusammenhang, der zwischen beiden Büchern besteht. Dies wird in „Monschau“ weitergeführt: Auch hier gibt es einen Bezug zur Schlacht im Hürtgenwald, die in „Propaganda“ thematisiert wurde. Entsprechend hohe Erwartungen hatte ich an Kopetzkys neues Buch. Ich muss jedoch – ich sage es wirklich sehr ungern – leider feststellen, dass „Monschau“ bei Weitem nicht an seine Vorgänger heranreicht. Es ist sicher wieder gut recherchiert und sprachlich überzeugend, aber die Geschichte gibt einfach nicht das her, was man sich von ihr verspricht. Es ist eine sehr vorhersehbare Liebesgeschichte eingebaut, die zeitweise im Vordergrund steht, die Charaktere bleiben dabei eher blass, sodass die Leser*innen sich dem Paar eher gleichgültig gegenübersehen. Es gibt einen kleinen Subplot um den korrupten Direktor der Firma, der jedoch mein Interesse nicht wirklich wecken konnte. Die Epidemie verläuft glimpflich und ebbt ohne große Geschehnisse ab. Es gibt natürlich Parallelen zur aktuellen Situation, Menschen, die sich der Quarantäne widersetzen, das ist sicher auch der Grund, warum Kopetzky die Ereignisse in der Eifel aufgegriffen und das Buch zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht wurde.

Viel mehr kann ich zu „Monschau“ gar nicht sagen, ich wünsche mir, dass Kopetzky, der längst bewiesen hat, was er kann, sich vielleicht für den nächsten Roman wieder mehr Zeit lässt und ähnlich komplexe Plots entwickelt, wie wir es von ihm gewohnt sind.
Profile Image for Semjon.
691 reviews432 followers
March 28, 2023
Ich hatte das Gefühl, dass der Autor seine Geschichte rund um den Pockenfall in der Eifel im Jahr 1962 akribisch recherchiert hatte und unheimlich viel Wissen über diese regionale Krise im Besonderen und die politische und gesellschaftliche Lage im Allgemeinen zu Papier bringen wollte. Das war für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten. Mehr Doku-Soap und Infotainement als Roman an vielen Stellen. Ich lese parallel gerade "Die Gespenster von Demmin" von Verena Keßler und sehe daher ganz besonders den Unterschied zwischen dem Eifel-Roman, der gut als Drehbuch für einen TV-Film herhalten kann und einem wirklich raffiniert konzipierten Roman, dem es gelingt, das Denken und Fühlen der Personen Bezug auf ein historisches Ereignis zu transportieren. Monschau bleibt so eine unterhaltsame Geschichte mit viel Hintergrundwissen über die Bundesrepublik in dieser Zeit. Aber was hat die Sturmflut in Hamburg mit den Pocken in der Eifel zu tun? Meine erste Befürchtung, dass der Autor im Jahr 2021 schnell auf den Pandemiezug aufspringen wollte, war aber nicht begründet, denn die Idee zum Buch entstand schon vor Corona. Insofern nimmt die Angst um das Pocken-Virus gar nicht so einen großen Raum in der Geschichte ein. Alte Nazi-Seilschaften, festgefahrenes Rollendenken, Einstellung zu Gastarbeitern, die dunkle Geschichte eines Rüstungsunternehmens und dazu noch eine Romanze stehen nahezu gleich gewichtig neben den Pocken.
Profile Image for Alexander Carmele.
323 reviews143 followers
July 2, 2023
Altmännerphantasien ohne Schwung und Elan – züchtig und herzlos bis zur letzten Zigarette.
Ausführlicher, vielleicht begründeter auf kommunikativeslesen.com

Eine Zeitreise in die Eifel der frühen 1960er der Bundesrepublik Deutschland. Es geht um Alt-Nazis, Aufarbeitung der Vergangenheit, um das Wirtschaftswunder, um Wernher von Braun, um alte Männer, die zu viel essen, humpeln, Kriegsverbrechen begangen haben, um geläuterte Nazi-Ärzte und NSDAP-Mitglieder, um einen griechischen Einwanderer, der sich in eine Sartre lesende, Beauvoir zitierende Konzern-Erbin verliebt, also um das einfache und doch so schwierige Leben der Schönen und Reichen der bunten Nachkriegszeit, die gerne Jazz hören und mit Pocken und Krankheiten nichts zu tun haben möchten.

Karneval, Astronomie, viele historische Details über Kennedy, über Junghans Produkte, über Unwetter in Hamburg und die Etappen einer Pockenerkrankung täuschen nicht darüber hinweg, dass der allwissende Autor konstruiert, die Geschichte auf dem Reißbrett zusammengezimmert und maßstabsgetreu umgesetzt hat. Eiskalt, gerade herzlos wird die biedere Geschichte der beiden Protagonisten erzählt, Vera und Niko. So vorhersehbar, so geradlinig wie eine Reportage in Spiegelmagazinlänge wird die Sprache durch die Story gepeitscht, dass einem die Lust am Lesen vergeht. Höhepunkte des Romans sind Sätze wie:

"Zehn Minuten fuhr sie über die von Schmelzwasserzungen angeleckten Straßen Richtung Krankenhaus."

oder

"Beiden war klar, dass sie sich jetzt umarmen würden. Sie hatten ja vorher schon so schön beieinandergestanden. Da war es noch nicht gegangen. Jetzt musste es sein."

Wer Altmännerliteratur mag, ohne Poesie, ohne Lebensfreude, wer sich züchtige Unterhaltung à la ���Mad Men‘ mit einem Aquavit zu Gemüte führen will, also wer auf Emotionen, Lyrik, auf Zwischentöne verzichten möchte, die Welt in Schwarz-Weiß liebt, der sollte zugreifen. Langweilig und professionell geschrieben. Der Roman liest sich wie eine Auftragsarbeit vom WDR, um aus der Distanz aktuelle Probleme sozialkritisch zu beleuchten, ohne auf den kleinen Thrill zu verzichten, dass hinter den hellen Zimmern einer Villa ja rehäugige Frauen auf Rettung durch ihre kretischen Ritter warten.

Eine klischierte Männerphantasie mit gebremstem Schaum. Ich empfehle von Alfred Andersch ‚Winterspelt‘ oder ‚Kirschen der Freiheit‘ stattdessen, oder Wolfgang Hildesheimer ‚Nachtstück‘, und wenn es gar nicht anders geht und der Niedergang eines Unternehmens interessiert, eben das Original nämlich Thomas Manns ‚Buddenbrooks‘, oder doch lieber gleich ‚Alexis Sorbas‘ von Nikos Kazantzakis. ‚Monschau‘ ist nur ein komponiertes, herzloses Retortenstück.
Profile Image for Cindy.
341 reviews52 followers
May 1, 2021
Ich mag Kopetzkys Art zu schreiben sehr. Auch hier, obwohl mir die Geschichte zu vorhersehbar ist. Sie kommt auch nicht an seinen großartigen Roman "Propaganda" heran, finde ich. Aber ich habe das Buch trotzdem gern gelesen.
Profile Image for Gavin Armour.
544 reviews116 followers
July 25, 2021
Ob gewollt oder nicht, Steffen Kopetzky hat mit MONSCHAU (2021) das Buch zur Stunde geschrieben. Im Vorgänger PROPAGANDA (2019) war Kopetzky mit einer literarisch gewagten Konstruktion eines deutsch-amerikanischen Erzählers tief in die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs eingetaucht und hatte eindringlich beschrieben, wie blutig die „Schlacht im Hürtgenwald“ in der Eifel verlaufen war, aber auch, wie hier eines jener kleinen Wunder geschah, die in Kriegszeiten immer mal wieder zu beobachten sind. Denn mitten in dieser Schlacht gab es eine Art Waffenstillstand, der maßgeblich von dem deutschen Truppenarzt Günter Stüttgen ausging, der mit einem amerikanischen Offizier verhandelte und anschließend versuchte, so viele Menschenleben wie möglich – ohne Ansehen der Nationalität – zu retten. Dieser Günter Stüttgen spielte später erneut eine wesentliche Rolle, als es wiederum in der Eifel zu einer mittleren Katastrophe zu kommen drohte. Nun also dringt Kopetzky in die bundesrepublikanische Nachkriegszeit vor, genauer ins Jahr 1962. Und erzählt von eben jener Katastrophe, einer drohenden Pocken-Epidemie.

Stüttgen, mittlerweile führender Dermatologe am Universitätsklinikum Düsseldorf, wird in ein kleines Dorf in der Eifel gerufen. Es liegt in der Nähe der dem Roman den Titel gebenden Stadt Monschau, die ihrerseits in nächster Nähe zum Hürtgenwald gelegen ist, also jenem Ort, an den Stüttgen so eindringliche Erinnerungen hat. Hier nun droht ein Ausbruch der Pocken. Stüttgen, der als Arzt eine Pockenepidemie in Indien erlebt hatte, versteht die Gefahr und bittet einen jungen griechischen Assistenzarzt um dessen Mithilfe. Da die Gegend sowohl ökonomisch als auch sozial von den Rither-Werken abhängig ist, einem mittlerweile wieder weltweit agierenden Unternehmen, muß Stüttgen mit Direktor Seuss, entscheidender Mann im Unternehmen, die anstehenden Maßnahmen absprechen – und diesen erst einmal davon überzeugen, daß es Quarantänen und eine dringliche Suche nach den Infektionsketten geben muß.

Ja, Steffen Kopetzky erzählt von einer Epidemie (wohlgemerkt, keiner Pandemie) und den unmittelbaren Auswirkungen, die sie auf die Menschen, ihr Sozialleben, ihr Alltagsleben hat. Das tut er eindringlich und zunächst – obwohl sprachlich eher distanziert, deskriptiv – auch MIT Spannungsbogen angelegt. Es ist eine authentische Geschichte, die Kopetzky allerdings in den Details zu seinem Gebrauch umformt. Sein eigentlicher Protagonist ist Nikolaos Spyridakis, der als Kind die deutsche Besatzung seines Heimatlandes erlebt hat und nun als junger aber sehr erfolgreicher Medizindoktorand mit einem Stipendium nach Deutschland gekommen ist. Er arbeitet für Stüttgen und wird von diesem gebeten, für ihn vor Ort Station zu beziehen und die Kärrnerarbeit zu übernehmen. So zieht Spyridakis in einem von den RIther-Werken gestellten, provisorischen Schutzanzug von einem Infizierten zum nächsten und bemüht sich, die Wege, die die Infektion genommen hat, nachzuvollziehen. Er impft und er muß Entscheidungen treffen: Wer muß in Quarant��ne, muß man das Werk schließen? Dabei trifft er mehr und mehr auf den Widerstand des Vorstands der Rither-Werke, die natürlich daran interessiert sind, daß das Werk reibungslos läuft und Aufträge fristgerecht erledigt werden.

Kommt dem zeitgenössischen Leser bekannt vor. Nach über anderthalb Jahren Corona-Pandemie, nach Lockdowns, Homeoffice und Homeschooling, nach Maskenpflicht und Impfdesaster und ununterbrochener Beschallung mit Inzidenz- und R- Werten, ist nahezu jeder in diesem Lande Lebende ein Virusexperte. Da liest sich eine Geschichte, die so gegenwärtig und zudem verbürgt ist – die Figur des Nikolaos Spyridakis beruht auf der historischen Figur Constantin E. Orfanos, der mit Stüttgen 1962 vor Ort eng zusammengearbeitet hat – und die schließlich doch glimpflich ausging, geradezu angenehm.

Leider bleibt Kopetzky nicht am Sujet. Denn es interessiert ihn neben der Geschichte des Pockenausbruchs auch noch die der jungen Erbin Vera Rither, die aus Paris zurückkehrt, um die Übertragung des Unternehmens in eine Stiftung zu organisieren. Zudem möchte die vom Existenzialismus und modernem Jazz begeisterte Dame mit journalistischen Ambitionen eine Geschichte über die epidemischen Vorgänge schreiben, die sie möglicherweise an eins der großen Pariser Magazine verkaufen kann. Und da trifft es sich natürlich ausgezeichnet, daß Spyridakis von Seuss ebenfalls in der herrschaftlichen Villa am Rande des Werksgeländes einquartiert wurde, in der auch Vera bei Heimaturlauben zu residieren pflegt. Von dem jungen griechischen Arzt erhofft sie sich Insiderinformationen. Es kommt, wie es kommen muß, die beiden verlieben sich ineinander. Ein dritter Handlungsstrang erzählt zudem davon, wie Direktor Seuss versucht, die Werke, die ihm nicht gehören, die aber vor allem er aufgebaut hat und allein zu verstehen glaubt, die Stiftungsidee zu unterwandern. So kann Kopetzky ein wenig von Korruption und alten Seilschaften erzählen, die bis in die Nazi-Vergangenheit zurückreichen.

Alle Stränge sind interessant, haben Potential, sind spannend. In allen versteht Kopetzky den Leser zu fesseln. Dennoch entsteht der Eindruck, es mit unterschiedlichen Erzählungen zu tun zu haben, die nur bedingt zueinander passen oder zueinander in Bezug stehen, Erzählungen, die eher zufällig dasselbe Personal aufweisen und die jede für sich genommen arg glatt verlaufen.

Der Ausbruch der Pocken, obwohl von der WHO sogar zum Internationalen Infektionsgebiet erklärt, forderte schließlich nur ein einziges Menschenleben und konnte glücklicherweise schnell eingedämmt werden. Dazu trug – wesentlicher Unterschied zur Corona-Pandemie – natürlich auch bei, daß Impfstoffe bereits entwickelt waren und nur in ausreichender Menge aufgetrieben und verteilt werden mussten. Es wäre interessant gewesen, mehr darüber zu erfahren, wie ein Mann wie Stüttgen an der Nahtstelle zwischen Forschung, praktischer Medizin und Verwaltung, schließlich auch der Politik, agiert hätte. Wie hätte er bspw. sein im Krieg bewiesenes Gespür für Diplomatie und Kompromisse hier eingesetzt? Doch begegnen wir Stüttgen im Fortgang des Romans nur noch gelegentlich. Was sich hinter den Kulissen abspielt, auf höherer Ebene, erfahren wir nur sporadisch, wenn überhaupt.

So wendet sich der Roman bald Nikolaos Spyridakis zu. Dessen Geschichte ist allerdings die interessanteste. Denn er ist ein Migrant, wenn man so will, aber er ist kein „Gastarbeiter“: Er ist ein Studierter, er reflektiert die eigenen Erlebnisse mit den Deutschen und kann die Entwicklungen, die die junge Republik genommen hat, erkennen und durchaus goutieren. Er fühlt sich nicht unwohl in Düsseldorf. Er ist ein wenig schüchtern, aber als er wiederholt die Klänge von Miles Davis´ Trompete aus dem Appartement der jungen Dame des Hauses vernimmt, geht er auf ihre Avancen doch recht direkt ein. Daraus entwickelt sich wie selbstverständlich eine Liebesgeschichte, die keine Trübnis erlebt, auf keinen Prüfstand gestellt wird und auf ein zukünftig vereintes Europa hoffen lässt, wenn man dem Roman diese Tiefenschärfe denn zugestehen will.

Die Frage, ob es Direktor Seuss wirklich gelingt, Vera auszubooten und die Firma, wenn nicht zu übernehmen, so doch zumindest unangreifbar und eigenständig zu bewahren – was er zudem einigen diffus im Hintergrund bleibenden, jedoch einflußreichen Leuten in Luxemburg schuldig scheint – stellt sich da im Grunde gar nicht mehr. So wird hier mit Direktor Seuss eher ein Prototyp beschrieben. Ein Mitläufer, einer, der sich wahrscheinlich in jedem System durchgebissen und es immer in irgendeine gehobene Funktion gebracht hätte. Seuss nimmt dann auch den Weg aller Mitläufer, er verlässt das sinkende Schiff und setzt sich ab. Bekommt ihm aber nicht.

Steffen Kopetzky kann schreiben. Vor allem kann er, was hierzulande nicht so verbreitet ist, spannende Geschichten schreiben. Er hat keine Scheu, auch beim Genreroman Anleihen zu nehmen, wie es in PROPAGANDA der Fall gewesen ist, kombiniert gewisse erzählerische Konventionen des Thrillers jedoch gekonnt mit genauen psychologischen Beobachtungen und das in oft weitausgreifenden historischen Panoramen. Desto mehr fällt hier die Eindimensionalität der meisten Figuren auf. Innere Widersprüche? Fehlanzeige. Kulturelle Konflikte? Keineswegs. Panik, Furcht, Hamsterkäufe in Anbetracht einer potentiell sehr tödlichen Bedrohung? Geht so.

Ein wenig wirkt das wie ein Mutmacherbuch. Man muß nur an sich glauben, man muß seinen Idealen treu bleiben, man muß reflektiert mit der eigenen Vergangenheit umgehen, dann kommt man an (s)ein Ziel oder schafft Großes oder überwindet die eigenen Ängste. So gehen die Figuren in diesem Roman alles an – die Bekämpfung einer Epidemie, die Liebe, das eigene Erbe. Nirgends wirkliche Konfliktlinien, keine Krise, niemals Ambivalenz. Selbst die einsamen Stunden im Schutzanzug zwingt Spyridakis sich ab, indem er sich die gute Sache, in deren Sinne er agiert, vor Augen hält. Und doch folgt man dem gern. Kopetzky kann halt erzählen. Sein Stil ist flüssig, er erschafft Atmosphäre. Die kalte Jahreswende 1961/62 spürt man, wenn er vor allem im sehr spannend zu lesenden ersten Teil der Geschichte von den nächtlichen Fahrten Stüttgens, manchmal allein, manchmal in Begleitung von Spyriadakis, vom rheinischen Düsseldorf in die verschneite Eifel und umgekehrt berichtet. Er gewinnt diesen Szenen immer wieder essenzielle Momente ab, die die Figuren interessant, weil verständlich machen. Man ist gespannt auf sie, man will sie kennen lernen – und ist irgendwie enttäuscht, wenn sie sich dann als genau der Vorstellung entsprechend entpuppen, die man sich von ihnen gemacht hat.

MONSCHAU ist also gut zu lesen, bietet Atmosphäre und Grundspannung, kommt aber über eine gewisse Schwelle nicht hinaus. Sollte Steffen Kopetzky an eine Trilogie denken: Es wäre sehr willkommen, mehr über Günter Stüttgen und sein Leben zu erfahren. Denn dieser Mann scheint eine wahrlich interessante historische Figur gewesen zu sein.
Profile Image for Lese lust.
460 reviews34 followers
May 12, 2021
Der letzte große Pockenausbruch in Deutschland im Jahr 1962, beschrieben 2021 während der Corona-Krise. Ja, natürlich kommt einem da vieles bekannt vor....

Die Thematik ist gut eingefangen, auch die ganzen anderen Handlungsstränge, die noch eingewebt wurden, sind sowohl jeder für sich als auch in Verbindung mit dem Rest interessant, spannend....

... und trotzdem hält sich meine Begeisterung in Grenzen, und das liegt leider an der Erzählweise. Die Sprache hat mir überhaupt nicht zugesagt, und die enthaltene Liebesgeschichte war geradezu peinlich.

Profile Image for Letterrausch.
227 reviews19 followers
November 9, 2022
Vor ein paar Jahren (wahrscheinlich 2019 im Zuge der Artikel über die Spanische Grippe) habe ich zufällig in einer Zeitung aus NRW einen ganzseitigen Artikel über die Pockenepidemie in Lammersdorf entdeckt und sehr spannend gefunden. Als ich dann später auf den Roman von Steffen Kopetzky stieß, der sich in "Monschau" genau mit diesem Pockenausbruch literarisch beschäftigt, war mein Interesse geweckt. Ich erwartete also ein Buch über die Bekämpfung der Pocken mitten in Deutschland in den 60er Jahren.

Diese Erwartung wurde größtenteils enttäuscht. Es gibt hier kaum Krankenhausflure, wenig grafisch beschriebene pockennarbige Gesichter, der einzige Todesfall dieser Epidemie wird in einem Satz abgehandelt. Eigentlich sind die Pocken "nur" ein Vorwand für etwas anderes: Ein Sittenbild des aufstrebenden deutschen Wirtschaftswunders im Schatten des 2. Weltkriegs. Für mich, ein DDR-Kind der 70er Jahre war alles, was ich hier gelesen habe, so fremd wie ein Besuch im Regenwald. Wie nah der Weltkrieg hier noch ist, wie großbürgerlich die Fabrikanten sich hier geben, wie total gestrig viel vom Gebaren der Menschen wirkt, das fand ich unglaublich faszinierend. Meine Erfahrung und auch mein kollektives DDR-Gedächtnis (nennen wir es halt so) ruft bei den 60er Jahren ganz andere Dinge auf: Werktätige am Arbeitsplatz, fahnenschwenkende FDJler. Dieses Buch hat mir vor Augen geführt, wie wenig ich über die BRD in dieser Zeit tatsächlich weiß, wie fremd die damalige Gesellschaft mir erscheint. Ich habe hier definitiv Nachholebedarf.

Letztlich also nicht das Buch, das ich erwartet hatte. Aber trotzdem ein Highlight.
Profile Image for Hannah.
171 reviews14 followers
December 27, 2021
Das hier ist so ein typischer Roman, den ich mir selbst wahrscheinlich nicht gekauft hätte, aber der mich dann doch sehr überzeugt hat. Erzählt wird über Monschau, eine Stadt in der Nähe der belgischen Grenze, in der in den 60er Jahren plötzlich wieder die Pocken ausbrechen. Quarantäne, Impfungen, Untersuchungen, Isolation, Krankenhäuser, Kontaktbeschränkungen - um nur einige Worte zu nennen. Diese Begriffe sind uns momentan leider nur bestens bekannt und so habe ich am Anfang auch gedacht, dass ich den Roman mit dieser Thematik, die doch sehr an die aktuelle Corona-Pandemie erinnert, nicht lesen kann, weil ich einfach genug davon habe. Aber falsch gedacht!

Mir hat der Roman von Steffen Kopetzky sehr gut gefallen. Er ist flüssig und interessant geschrieben, hat viel Zeitkolorit (was ich immer gerne mag!) Ich mochte, dass man Einblicke in ganz verschiedene Figuren, die alle in irgendeiner Form von der Pocken-SItuation betroffen sind, erhält. Die Atmosphäre, die nicht überdramatisch ist, sondern anschaulich beschrieben wird.

Meine Empfehlung!
Profile Image for Buchdoktor.
2,101 reviews159 followers
May 31, 2021
1962 infiziert der Facharbeiter einer Monschauer Firma nach einem Auslandseinsatz in Indien seine kleine Tochter mit Pocken. Obwohl die Firma "Rither" einen Vertrag mit dem Tropeninstitut hat und von der Montage ihrer Schmelzöfen aus dem Ausland heimkehrende Arbeiter routinemäßig untersuchen lässt, wirkt das Gesundheitssystem jener Zeit mit dem Fall überfordert. Das kleine Mädchen wird nicht die einzige Erkrankte bleiben. Wie genau die Ansteckung verläuft, scheint den behandelnden Medizinern unklar. Aus Düsseldorf wird der Dermatologie-Professor Stüttgen in die Eifel entsandt, um Behandlung und Quarantäne zu organisieren. Sein Assistent, ein Promotionsstudent aus Kreta, wird sich direkt um Patienten und Isolierte kümmern – in einem Sicherheitsanzug für Hochofenarbeiter. Nikolaos Spyridakis kann das Gehalt gut gebrauchen, der Professor, bei dem er promovieren wollte, ist wenig begeistert. Andere Ärzte hatten abgewinkt, außer Nikos will sich niemand dem Ansteckungsrisiko aussetzen. Der Konflikt zwischen Politik, Wirtschaft, deutscher Bürokratie und den Schicksalen Betroffener bricht augenblicklich aus.

Die Firma Rither ist darüber hinaus mit einem klassischen Übernahmekonflikt konfrontiert. Die einzige Firmenerbin Vera Rither hat nach dem Tod ihrer Eltern kein Interesse am Unternehmen, studiert Journalismus und will den Betrieb in eine Stiftung überführen zugunsten der TU Aachen. Mit Vera, Nikos, Professor Stüttgen und Richard Seuss, dem angestellten Fabrikdirektor und Vormund Veras, stehen sich zwei Generationen gegenüber. Die älteren Männer sind kurz nach dem Ersten Weltkrieg geboren, waren Kriegsteilnehmer des Zweiten Weltkriegs, Nikos hat als Kind die deutsche Besetzung Kretas miterlebt, Vera ist gegen Ende des Kriegs geboren und sich vermutlich nicht bewusst, wie stark ihre Generation noch durch Kriegs- und Nachkriegszeit geprägt ist. Ihre Beschäftigung mit hehrer Kulturwissenschaft könnte als Mittel ihrer Generation interpretiert werden, sich von der Elterngeneration abzugrenzen. Als Waise, die finanziell unabhängig lebt und sich nicht mit direkten Familienangehörigen und deren Werten auseinandersetzen muss, ist Vera aus meiner Sicht eine eher flache Figur, weit entfernt von alltäglichen Problemen ihrer Generation. Die Vergangenheit der alten Herren ruht noch längst nicht und wird neben der offenbar unvermeidlichen Liebesgeschichte Vera/Nikos den Großteil des Romans ausmachen.

Der Einstieg in den Ausbruch der Pocken 1962 war für mich hochinteressant, weil ich anders als über weitere Details aus den 60ern, darüber bisher nichts wusste. Den Alltag in einer Siedlung, in der nahezu jeder beim gleichen Arbeitgeber beschäftigt ist und alle gleichermaßen vom wirtschaftlichen Überleben ihrer Firma abhängig sind, fand ich zeittypisch und treffend dargestellt. Leider verliert sich der Roman danach ausschweifend in Exkursen, die ich für die Atmosphäre der 60er weniger relevant finde. Nachdem mein Interesse am Inhalt abnahm, empfand ich Kopetzkys Stil pathetischer, verschnörkelter, verschwurbelter, als sollte Pathos fehlende Atmosphäre ersetzen.

Die Konzentration auf die gebildete – männliche - Elite, die im Nationalsozialismus im Offiziersrang „diente“, unter Vernachlässigung der Frauen und derer, die im Betrieb und an der Front den Kopf hinhalten, tut Romanen selten gut. Frauen sind hier Fräuleins, Haushälterinnen, Ehefrauen mit Schürze, farblose, dienende Geschöpfe, was natürlich vorkam, aber das Jahrzehnt nicht repräsentierte. Wie bereits gesagt, finde ich Vera für ihre Generation zu glatt und zu autark, um mich als Figur zu interessieren.

„Monschau“ gibt in Teilen Einblick in die Zeit des Wirtschaftwunders und kann eine Ahnung vermitteln, wie stark die Generation noch die 60er Jahre prägte, die zuvor den Zweiten Weltkrieg geführt hatte. Ob beim Aufeinandertreffen zweier Generationen zwangsläufig die Oberschicht der Mächtigen, Wohlhabenden und Halbgötter in Weiß dominieren muss, Frauen und die Menschen jedoch blasser bleiben, die Kopf und Gesundheit für die „besseren Leute“ hinhalten, wäre zu diskutieren.

zum Hörbuch
Gesprochen wird das Hörbuch von Johann von Bülow, mit klarer, sonorer Stimme, in angenehm flottem Tempo. Der Sprecher deutet neben dem Eifeler Platt weitere Mundarten an; die weiteren Dialekte wären meiner Ansicht nach nicht nötig gewesen; denn die Wiedererkennung der Figuren sollte auch im Hörbuch durch ihre persönliche „Stimme“ möglich sein, ohne den lokalen Sound tatsächlich zu hören. Auch wenn für ein Hörbuch sehr viele Figuren zu Wort kommen, kann ich die Hörbuch-Version empfehlen.

Profile Image for Anna.
431 reviews12 followers
July 12, 2021
I have a confession to make: I spent my childhood and youth roughly four kilometers from Monschau - which wasn't a particular pleasant experience, but still, interesting. Thing is: This place is part of my past, but virtually unknown to almost anyone else. So, when my friend stumbled across this book, she instantly decided it would make a great gift for me.

In a way, it did - finding the tiny place I grew up in in a book, following the topography of these villages, waters and streets I know intimately and recognizing certain types of people gave me pleasure.

In another way, it really didn't - because boys and girls, this is not a good book.

I never knew about the medical relevance of Monschau, and Kopetzky found a really fascinating event to write about. It has everything you need: some depressed sixties' mentality, an epidemic (how relevant today!) that seems to hail from a different place in time, and a place completely wrapped up in FRG-History.
Why exactly he decided not to use any of this to its full potential and instead bore me to death with a trite, stereotypical and honestly cringe worthy romance we might never know. Why he decided not to use the rich backdrop of special and individual interests, characters and zeitgeist but instead manufactured a one-dimensional villain and caricatures of people must remain a secret even to the most benevolent of readers. And why no editor decided to let him know that this book was a soulless one, clearly constructed around historical events without ever filling them with life, why no one let him know that simply dropping names and dates and important tragedys will not a good novel make, must baffle every person coming into contact with "Monschau".

I wanted desperately to like this; and the bones were great. But Kopetzky sucked the life and relevance out of this narrative and replaced everything with tasteless mush. You can read it easily, but no joy will be sparked. I will admit that one star is very harsh - but somehow, all the lost potential made me angrier than a truly mediocre book would have. Because if this is the authoritative novel about the last big outbreak of smallpox in a small German city, I think smallpox got a bad deal.
Profile Image for Sarah .
395 reviews25 followers
April 22, 2022
Objektiv gesehen bekäme das Buch vielleicht eher 3 oder 3.5 Sterne - aber ich kenne die Region rund um Monschau und hatte einfach zu viel Freude darüber zu lesen!
Ich finde, dass das Buch etwas zu sehr mit der Pocken-Epidemie wirbt, um die es unter anderem in der Geschichte geht - vermutlich, um auf der Pandemie-Welle mitzuschwimmen. Zwar ist die Pocken-Epidemie in Monschau in den 60er Jahren Teil der Geschichte, jedoch ist das Buch eher ein Panorama der Region zu ebendieser Zeit. Die Epidemie, eine Liebesgeschichte, eine große Fabrik in Monschau, Vergangenheitsbewältigung - alles findet seinen Platz. Mir hat das Mosaik gut gefallen, ich bin dem Hörbuch gerne gefolgt. Auch die Details der Bewältigung der Krankheit konnten mich fesseln.
Jedoch kein Buch, in dem es ausschließlich um die Pocken geht - wer nur das sucht, wird vielleicht etwas enttäuscht werden. Wer jedoch ein Panorama der Region sucht, wird Freude haben, denke ich.
Profile Image for Wal.li.
2,296 reviews56 followers
August 1, 2021
Der Ausbruch

Im Jahr 1962 kann man so einiges von einer Geschäftsreise mitbringen, leider auch noch die Pocken. Und so passiert es einem Monteur der Monschauer Rither-Werke. Da er nur leicht erkrankt, wird er falsch diagnostiziert und geht bald wieder arbeiten. Als jedoch seine kleine Tochter schwerer erkrankt, wird ein Arzt aufmerksam und lässt sie nach Aachen in eine Klinik bringen, um sie zu isolieren. Dort jedoch weigert man sich, das Kind aufzunehmen und in Monschau muss eine provisorische Isolierstation aufgebaut werden. Aus Düsseldorf eilen Professor Stüttgen und sein junger Assistent herbei, die dafür sorgen sollen, Kranke in Quarantäne zu schicken und Ansteckungen zu verhindern.

Ein historisches Ereignis wird hier romanhaft aufgearbeitet. Im Vergleich mit der heutigen Pandemie ist der Ausbruch der Pocken damals eher winzig. Die Reaktionen der Politiker, Industriellen, der Menschen, Mediziner und Kranken sind jedoch erschreckend ähnlich wie heute. Man darf sich also fragen, wie groß ein Lerneffekt ist. Eher klein, ist zu befürchten. So redeten die Politiker schon damals alles klein, die Fabrikanten wollten ihre Werke am Laufen halten, die Quarantäne war eher ungeliebt und die Monschauer im Umkreis unbeliebt und das im Karneval. Und doch bemüht sich das medizinische Personal mit Hilfe von Freiwilligen, die Ansteckungsgefahr zu gut wie möglich einzudämmen.

Natürlich ist es gerade in der heutigen Pandemiezeit sehr interessant auf einen historisch belegten Krankheitsausbruch in einem beschaulichen Städtchen zu schauen. Spannend sind dabei auch Veröffentlichungen aus dem Internet, mit denen man einen Eindruck bekommt, wie genau der Autor recherchiert hat. Doch man bekommt das Gefühl, dass der Autor machmal etwas zu weit abschweift, mitunter anekdotisch oder auch zeitgeschichtlich, wodurch dann die eigentlichen Begebenheiten im Epilog abgehandelt werden. Auch wenn das Drumherum durchaus lesens- und wissenswert erscheint, hätte man gerne mehr über den Krankheitsausbruch und seine Auswirkungen auf die Monschauer gewusst. Auch wie die Ärzte ihre Aufgabe empfinden und wie sie mit ihren Patienten umgehen, hätte noch etwas eingehender geschildert werden können. Dennoch verarbeitet der Autor in seinem Roman ein spannendes Thema, das von Johann von Bülow sehr sympathisch vorgelesen wird.

3,5 Sterne
Profile Image for Lorenz Adlung.
152 reviews8 followers
November 5, 2023
An sich fast etwas parabelhaft, mir aber etwas zu viel gewollt und deshalb von allem zu wenig. Kommt eher seicht daher.
8 reviews
January 27, 2024
Ein interessantes, kaum bekanntes Kapitel der westdeutschen Nachkriegsgeschichte wird mit flotter Feder, in eine Liebesgeschichte eingebettet, erzählt. Quarantäne, Impfung, Desinfektion - die Mittel damals unterscheiden sich kaum von dem, was man während Corona tagtäglich erlebte. Und dass eine Karnevalsveranstaltung zum Superspreaderevent wurde, kam einem auch nicht neu vor. Insofern fühlte man sich zurückversetzt in 2020 ff. Leider geht diese Aktualität (das Buch erschien 2021) auf Kosten der Qualität. Der Gang der Handlung ist doch recht vorhersehbar, die einzelnen Erzählstränge werden am Ende vorschnell zusammengebracht. Die Liebesgeschichte bleibt flach.
Die Nazivergangenheit einiger Akteure des Buches und die daraus folgenden Konflikte wirkten teilweise etwas überfrachtet, dafür wurde man mit dem Erwecken der 1960er-Jahre durch Jazz, Junghans und sonstige Zeichen der Zeit gut entschädigt.
Profile Image for Nicolai Levin.
160 reviews4 followers
March 26, 2023
Steffen Kopetzky hat sein Buch "Monschau", das eine Pockenepidemie in der Eifel im Jahre 1962 zum Inhalt hat, 2021 herausgebracht. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder hat der Autor schon vor der Coronapandemie am Thema gearbeitet und die Seuche ist ihm dazwischengekommen - oder er hat den Covid-Ausbruch 2020 zum Anlass genommen, den Roman zur Seuche zu schreiben.

In jedem Fall ist es nicht gut ausgegangen. Die Erfahrungen des Publikums, das im Frühjahr 2020 bundesweit das öffentliche Leben verrammelt sah, alle nicht-lebensnotwendigen Geschäfte, alle Kinos, alle Gaststätten geschlossen, all diese dramatischen Auswirkungen übersteigen um ein Vielfaches das, was der Kreis Monschau seinerzeit zur Eindämmung der Pocken unternommen hat. Wir Covid-Veteranen können nur müde lächeln.

Auch der erklärfreudige Belehrer Kopetzky bekommt wenig zu tun. Wer will uns denn noch groß was über Aerosole und die Tücken von Viren erzählen?

Das ist ein bisschen schade, denn jene Epidemie im Winter 1962 war schon ein bemerkenswertes Kuriosum, eingeschleppt von einem Geschäftsreisenden aus Indien, mit den Lehrbuchmitteln der Epidemologie eingedämmt und bekämpft. Leider ist so eine durchlaufende Krankheitswelle auch nicht so richtig der Stoff, aus dem Thriller gemacht sind: Sie kommt, wird begrenzt, irgendwann sinken die Neuinfektionen auf Null und nach ein paar Wochen wird der letzte genesene Patient wieder entlassen.

Was hat Kopetzky sonst noch im Köcher? Einen Industriekapitän, den seine Nazivergangenheit einholt, überhaupt viele alte Nazis mit Verbindungen und Groll, einen Medizinprofessor, der mal Sanitätsoffizier war, einen dubiosen Plan für einen übernationalen Montankonzern.

Als Hauptfiguren fungieren ein junger Mediziner aus Kreta, der seinen Frieden mit den Deutschen machen will, und eine rebellische Monschauer Firmenerbin, die lieber im schwingenden Paris studiert und Jazz hört, statt Papas Eisengießerei zu übernehmen.

Es ist bei Romanen kein gutes Zeichen, wenn man auf den gedruckten Seiten noch die Bleistiftstriche der Konstruktionsskizzen erkennen kann, und das ist bei "Monschau" leider der Fall. Zu viel ist zu durchsichtig im Dienste des Plots geplant, der dann doch irgendwie ohne großen Knall verpufft.

Und stilistisch? In seinem abenteuerlichen Reiseroman "Risiko" war es Kopetzky ein leichtes, den ollen Karl May literarisch zu überflügeln. Die Weltkriegsgeschichte "Propaganda" ist - auch - eine augenzwinkernde Hommage an den größten aller Kriegsreporter, Ernest Hemingway (auch wenn der selbst nicht gut wegkommt in der Geschichte). Monschau? Will Kopetzky hier Johannes Mario Simmel nacheifern, der im Buch nie voll namentlich genannt wird, aber unter dem Tarnnamen Grünwald seine Recherchen betreibt. Möglich wärs, mein letzter Simmel liegt Jahrzehnte zurück, ich hab seinen Schreibstil nicht mehr präsent.

Jedenfalls ist "Monschau" ein Buch, das für meine Begriffe missglückt ist. Schade, denn gerade die Generation der jungen Leute und die Zeit des Aufbruchs, der ersten Rebellionen, der Nouvelle Vague, das ist eigentlich ein großartiger kultureller Hintergrund. Diesen Zeitgeist in die rückständige, altmodische, biedere Eifel klatschen zu lassen, an sich eine fantastische Idee! Belmondo, Camus und Miles Davis treffen auf Butzenscheiben und Salzkartoffeln! Die Schilderung der Jazzplatten zählt für mich überhaupt zu den Höhepunkten des Buches; da hatte ich gleich wieder richtig Lust, mir die alten Scheiben selbst mal wieder zu gönnen. Man könnte böse sagen: Das Beste an diesem Roman ist die Musik.
Profile Image for Dunja Brala.
317 reviews18 followers
March 8, 2024
Es hätte nicht viel gefehlt, und in Deutschland wäre 1962 eine große Epidemie ausgebrochen. In Monschau wurden die Pocken aus Indien eingeschleppt. Im Roman kümmern sich ein Professor aus Düsseldorf und sein von der Insel Kreta stammender Assisent Spyridakis Um die Einhaltung der Quarantäneregeln und die Organisation der Behandlung im kleinen Eifelstädtchen.
Der Grieche ist in erster Linie für das große Rither Werk zuständig. Die junge Erbin Vera hat es ihm dabei angetan. Außerdem halten nicht nur die schwarzen Blattern uns bei Lese-Laune, sondern auch die nicht durchgeführte Entnazifizierung mancher Werks Mitarbeiter sind hier Thema und haben Auswirkungen.
Der atmosphäre Roman lässt uns tief in die patriarchalische und leicht dekadente Wirtschaftswunder Zeit eintauchen. Kopetzky schafft es, sie intensiv wieder aufleben zu lassen. Er spart dabei nicht an der Wiedergabe von Markennamen, Ansichten und Gewohnheiten der damaligen Zeit . Spyridakis und Vera wirken dabei manchmal wie aus der Zeit gefallen. Immer wieder musste ich mich daran erinnern, dass manches, was heute normal erscheint, damals im zwischenmenschlichen noch nicht möglich war. Sehr amüsant fand ich die Begegnungen, die zum Beispiel an Karneval statt fanden.
Der Autor schreibt sehr geschraubt, und legt großen Wert auf eine förmliche Ausdrucksweise, die selbst dann funktioniert, wenn er Lokalkolorit durch Dialekt einfügt. Die oft ellenlangen Sätze sind nicht immer leicht zu lesen. Lautes vorlesen hat mir dabei geholfen, manch einen Satz in einen richtigen Zusammenhang zu setzen. An mancher Stelle ist der Stil etwas gestelzt, und der Autor setzt bei manchen Ausdrücken ein Wissen voraus, dass heute verloren gegangen ist – glücklicherweise gibt es ja Google. Einschübe gewisser Jazzstücke, Lyrik und Philosophie waren interessant, und erfreulicherweise wirkte das auch nicht überladen.
Die Geschichte des Journalisten Grünwald war mir zu gewollt und hätte es meinem empfinden nach nicht gebraucht. Die Situation rund um die Pocken war interessant und erinnerte doch stark an die Corona-Pandemie. Sie gab dem Roman Struktur, bestimmte aber nicht seinen Inhalt. Die Liebesgeschichte ist zart und nur mit Andeutungen versehen, war aber trotzdem sehr intensiv. Was mich aber am Lesen gehalten hat, ist das Gefühl, in eine Zeit gereist zu sein, die Zeit meiner Eltern, die für immer verloren ist. Klare Empfehlung an alle mit Muße.
Profile Image for Kirsten.
1,509 reviews6 followers
March 17, 2023
Deutschland 1962: in einem kleinen Ort in der Eifel brechen die Pocken aus. Am liebsten würde man den Ausbruch verschweigen, aber das ist unmöglich, denn der Zeit ist denkbar ungünstig: es ist kurz vor dem Karneval und wenn man die Festlichkeiten absagen würde, würde der Ausbruch bekannt werden. Das wiederum würde den Rither-Konzern gefährden, den größten Arbeitgeber Gegend. Deshalb wird der junge Arzt Nikolaos Spyridakis nach Monschau gerufen, um den Ausbruch unter Kontrolle zu bringen.

Dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht, war mir anfangs nicht bewusst. Am Anfang stehen die Menschen dem Ausbruch hilflos gegenüber. Die erste Erkrankte, ein kleines Mädchen dessen Vater die Pocken von einer Geschäftsreise "mitgebracht" hat, wird zuerst im Krankenhaus in Aachen abgewiesen. Es beginnt eine Odyssee, die wieder in Monschau endet. Dort verbreiten sich die Pocken rasend schnell, aber mit einer strengen Abriegelung kann man sie zumindest örtlich begrenzen. Aber hinter der Absperrung spielen sich dramatische Szenen ab.

Nikolaos Spyridakis muss der Epidemie fast im Alleingang Herr werden. Jeden Tag macht er sich in seinem Schutzanzug aufs neue auf den Weg. Er ist derjenige, der zu den Menschen mit Symptomen gerufen wird und entscheiden muss, ob ganze Familien in Quarantäne kommen. In seinem Anzug ist er doppelt isoliert: er ist geschützt vor der Infektion, aber auch in seiner eigenen kleinen Welt, weil die Kommunikation natürlich erschwert ist. Begleitet wird er nur vom Fahrer der Familie Rither, einer der wenigen Kontakte zur Außenwelt. Erst als die Erbin des Konzerns nach Hause kommt, gibt es für ihn jemand, mit dem er sich über etwas anderes als seine Arbeit unterhalten kann.

Monschau hat außer dem wahren Hintergrund viele Parallelen zum wahren Leben. Für etwas mehr als 300 Seiten ist die Geschichte sehr komplex, was für mich hauptsächlich daran liegt, wie der Autor die Charaktere gezeichnet hat. Gerade Nikolaos wirkt unglaublich lebendig. Alleine die Erwähnung der Ereignisse in Paris hätte für mich nicht sein müssen, den Zusammenhang mit den Ereignissen in Monschau habe ich nicht gesehen.
Profile Image for Esther.
Author 3 books43 followers
July 4, 2024
Dass es in der Eifel 1962 einen Pockenausbruch gab, wusste ich nicht. Wie die Wissenschaft und die Bevölkerung 50 Jahre vor Corona auf eine ähnliche (wenn auch nur lokale) Bedrohung reagiert haben, war höchst interessant und man konnte Parallelen ziehen.
"Die Pocken hatten irgendwann die Pest als die tödlichste Infektionskrankheit der Menschheit überholt und weit hinter sich gelassen."
Die Hintergründe der Kriegsgeschehen aus dem Zweiten Weltkrieg in dieser Region um Monschau waren ebenfalls neu und faszinierend für mich.
Die Liebesgeschichte zwischen einem griechischen Austauschstudent und einer reichen Erbin war etwas schnulzig, aber trotzdem für diese Zeit glaubhaft inszeniert und beschrieben.
Auch die wirtschaftlichen Intrigen und die alten Verbindungen zwischen den Altnazis und Profiteuren waren überzeugend und erschreckend eingewebt. Vom Londoner Schuldenabkommen und dem Friedensvertrag, der anschliessend die Reparationsfragen klären sollte, zu dem allerdings es nie gekommen ist, hatte ich ebenfalls noch nie gehört und es war augenöffnend.

Ich habe viel mit diesem Buch über die deutsche Geschichte weit über den kleinen Ort in der Eifel hinaus gelernt und habe es sehr gerne gelesen!
Profile Image for Achim Schmidt.
154 reviews
December 27, 2022
Ein Buch, was mehrere Themen vereint: Epidemie und was das mit der Gesellschaft macht, provinzielles Deutschland der späten Adenauer Ära und schließlich die nie stattgefundene Aufarbeitung der deutschen Nazivergangenheit sowie ganz nebenbei noch eine nicht standesgemäße Affäre zwischen einem Gastarbeiter und einer Deutschen.

Was hier auf knapp 350 Seiten sehr spannend geschrieben ist, hätte locker mehrere Bücher hergeben können.
May 5, 2024
Netter kleiner Roman, den ich, ehrlich gesagt, nur gelesen habe, weil er in der Gegend spielt, in der ich aufgewachsen bin. Aufgestoßen ist mir die völlig unsinnige Passage über Astronomie und wie man mit einem Teleskop umgeht. Das kann man nicht so schlecht recherchieren: das ist gar nicht recherchiert. Belangloses Detail in der Erzählung, lässt aber an anderem zweifeln, über das ich nicht per se so genau Bescheid weiß.
Profile Image for Jürgen K..
22 reviews
March 16, 2024
Hmmm, eigentlich ein spannendes - und zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches - hochaktuelles Thema. Aus meiner Sicht hat Kopetzky da zu wenig draus gemacht, eine schnöde Liebesgeschichte hat einen für meinen Geschmack zu großen Raum eingenommen. Dass die dann auch noch ohne großen Esprit erzählt wird, geschenkt.
Profile Image for Julebu.
175 reviews2 followers
January 5, 2022
Ein spannendes Buch, faction (um ein während der Lektüre gelerntes Wort zu nutzen) rund um einen Pockenausbruch 1962 in der Eifel. Toll recherchiert und befriedet das Historienherz. Ich habe es sehr gern gelesen.
Profile Image for Simone.
5 reviews
July 14, 2023
Eine interessante historische Grundlage und viele neugierig machende Nebenstränge/ Details, aber es wird alles oberflächlich angesprochen und nichts richtig vertieft. Mich lässt das Buch unzufrieden zurück, als hätte ich viele Bücher angefangen und keins ganz gelesen.
Profile Image for Kathrin Olzog.
191 reviews15 followers
January 14, 2023
Pockenausbuch 1962 in der Eifel. Sehr gut geschrieben und mit realen Persönlichkeiten versehen. Hat mir noch etwas besser gefallen als *Propaganda*
2+
322 reviews6 followers
June 22, 2021
Eine wahre historische Begebenheit mit aktuellem Bezug erzählt Steffen Kopetzky. Dabei sind die Parallelen zur derzeitigen Pandemie durchaus erhellend, spannender ist aber meines Erachtens die geschichtliche Einordnung in die frühen 1960ger Jahre mit dem Wirtschaftswunder aber auch den noch bestehenden Seilschaften aus NS-Zeiten. Mit klarer Sprache und viel Gefühl für die unwirtliche Eifel als Schauplatz des Romans liest sich das Buch leicht, ohne je seicht zu werden. Der Autor hat die ihm wahrscheinlich bei den Recherchen zum vorherigen Buch Propaganda ausgefallene Seuchen-Episode in eine spannende Geschichte transformiert.

Seine "großen" Bücher Risiko und Propaganda reichen tiefer und bieten längeren Lesegenuss, Monschau war mir persönlich einfach zu schnell zu Ende.
1,898 reviews9 followers
June 2, 2021
Zum Inhalt:
Im Jahr 1962 sind in Monschau die Pocken ausgebrochen. Es droht die Quarantäne, doch der Chef der dort ans��ssigen Rither-Werke will die Fabrik auf Gedeih und Verderb die Fabrik offen halten. Der junge Mediziner Nikolaos lernt in Monschau die junge Erbin des Werkes kennen und sie kommen sich näher.doch die Pocken greifen weiter um sich.
Meine Meinung:
Immer wieder erstaunlich wie viele Geschichten aus dem eigenen Land man nicht kennt. So ging es mir auch mit dem Pockenausbruch in der Eifel, von dem ich bis dato noch nie was gehört hatte. Ich fand das Buch besser gesagt daß Hörbuch total klasse. Die Geschichte wurde sehr interessant und nachvollziehbar erzählt. Erschreckend fand ich allerdings die Parallelen zur heutigen Pandemie. Da lief mir mehr als einmal ein Schauer über den Rücken. Den Sprecher fand ich sehr gut, er hat eine sehr angenehme Stimme und er liest wirklich gut.
Fazit:
Tolles Hörbuch
Displaying 1 - 30 of 33 reviews

Can't find what you're looking for?

Get help and learn more about the design.