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Die Wut, die bleibt
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Und nach dem Lesen des Buches ist es vor allem die Wut, die auch in mir bleibt.
Über das Systemversagen. Über ungleich verteilte Care-Arbeit und diese Erwartungshaltung, dass die Frauen sich schon irgendwie kümmern werden. Über die Schulkinder, die im Distance Learning vernachlässigt wurden. Über sexuelle Übergriffe - meist von Männer an oft jüngere Frauen - bei denen es am Ende doch keine Konsequenzen für die Täter gibt.
Besonders die Perspektive von Sarah hat mich sehr getroffen, hat mir ein mulmiges Gefühl gegeben, wie schnell auch emanzipierte Frauen in so eine Care-Arbeit-Falle rutschen können. Eine ungeschönte Darstellung von Kindererziehung, und wie die Hilfeschreie von Helene unter dem Kinderwusel ungehört geblieben sind.
Die Perspektive von Lola ist anders krass. Und polarisierend. Natürlich heiße ich nicht gut, wie gewaltverherrlichend Lola am Ende wird, dass es auch für sie keine Konsequenzen gibt.
Aber ist das nicht irgendwie auch eine Message dieses Buches? Was passiert, wenn das System versagt, wenn niemand hinschaut, und wie Teenager sich radikalisieren?
Kurze Side Note: an dem Buch merkt man auch, wie selbstverständlich gendergerechte Sprache in einen Roman eingebaut werden kann, ohne dass es stört.
Eventuell hätte die Autorin sich selbst noch expliziter gegen Gewaltverherrlichung aussprechen können, ein prägnanteres Nachwort oder so.
Mich wird dieses Buch noch lange beschäftigen und nachdenken lassen.
Über das Systemversagen. Über ungleich verteilte Care-Arbeit und diese Erwartungshaltung, dass die Frauen sich schon irgendwie kümmern werden. Über die Schulkinder, die im Distance Learning vernachlässigt wurden. Über sexuelle Übergriffe - meist von Männer an oft jüngere Frauen - bei denen es am Ende doch keine Konsequenzen für die Täter gibt.
Besonders die Perspektive von Sarah hat mich sehr getroffen, hat mir ein mulmiges Gefühl gegeben, wie schnell auch emanzipierte Frauen in so eine Care-Arbeit-Falle rutschen können. Eine ungeschönte Darstellung von Kindererziehung, und wie die Hilfeschreie von Helene unter dem Kinderwusel ungehört geblieben sind.
Die Perspektive von Lola ist anders krass. Und polarisierend. Natürlich heiße ich nicht gut, wie gewaltverherrlichend Lola am Ende wird, dass es auch für sie keine Konsequenzen gibt.
Aber ist das nicht irgendwie auch eine Message dieses Buches? Was passiert, wenn das System versagt, wenn niemand hinschaut, und wie Teenager sich radikalisieren?
Kurze Side Note: an dem Buch merkt man auch, wie selbstverständlich gendergerechte Sprache in einen Roman eingebaut werden kann, ohne dass es stört.
Eventuell hätte die Autorin sich selbst noch expliziter gegen Gewaltverherrlichung aussprechen können, ein prägnanteres Nachwort oder so.
Mich wird dieses Buch noch lange beschäftigen und nachdenken lassen.
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Die Wut, die bleibt.
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Reading Progress
August 6, 2023
– Shelved
August 6, 2023
– Shelved as:
to-read
July 1, 2024
–
Started Reading
July 8, 2024
–
Finished Reading