Große Fragen, große Themen – Juli Zeh spricht über ihr Schreiben, ihr Denken und unsere persönlich, politisch, von höchster Relevanz. »Fragen zu ›Corpus Delicti‹« sucht nach Antworten auf existentielle und hochaktuelle In welchem Maße ist jede und jeder von uns bereit, Freiheit aufzugeben? Und was macht das mit unserer Demokratie? Seit ihr Roman »Corpus Delicti« 2009 erschienen ist, erreichen Juli Zeh immer wieder E-Mails von Leserinnen und Lesern mit Fragen zum Text. Zur Entstehungsgeschichte, zur Handlung, zu Figuren und Interpretation. In diesem Buch geht Juli Zeh in Form eines fiktiven Interviews diesen Fragen nach, nicht selten geht sie auch darüber hinaus. Im Zentrum steht die Beschäftigung mit Themen des Romans, die zum Verständnis unserer heutigen Gesellschaft beitragen. Was für ein Menschenbild pflegen wir, wohin bewegt sich unsere Gesellschaft, wie wollen wir zusammenleben und welche Werte sind bedeutsam für uns? »Fragen zu Corpus Delicti« ist nicht nur eine profunde Auseinandersetzung der Autorin mit ihrem bislang politischsten Roman, sondern auch eine Betrachtung der Bedingungen und Mentalitäten, die unser Leben heute bestimmen.
Her first book was Adler und Engel (in English: Eagles and Angels), which won the 2002 Deutscher Bücherpreis for best debut novel.
Juli Zeh has lived in Leipzig since 1995. Zeh studied human rights law in Passau and Leipzig, passing the Zweites Juristisches Staatsexamen - comparable equivalent to the U.S. bar exam - in 2003. She also has a degree from the Deutsches Literaturinstitut Leipzig.
„Ich entziehe einem Staat das Vertrauen, der besser weiß, was gut für mich ist, als ich selbst.“ (Zitat aus dem Originalroman, Seite 187)
Thema und Inhalt Moritz Holl, unschuldig für einen Mord verurteilt, begeht Selbstmord. Seine Schwester Mia Holl, zuvor angepasst mit einem tadellosen Lebenswandel, wird dadurch völlig aus der Bahn geworfen. Sie beginnt aufzubegehren und Fragen zu stellen in diesem Staat, in dem Gesundheit das oberste Gebot ist und der durch Regeln, die „METHODE“, gelenkt wird. Darum geht es, sehr kurz gefasst, im 2010 erschienen dystopischen Roman „Corpus Delicti“ von Juli Zeh, der ursprünglich als Theaterstück geschrieben und auch an etwa 20 Theatern inszeniert wurde. Da der Roman seit Jahren auch auf dem Lehrplan um Deutschunterricht steht, ist gerade dieser Text für die Autorin immer präsent geblieben. Zehn Jahre und viele Fragen später, ist nun dieses Begleitbuch erschienen, das jedoch keine Interpretation des Romans ist. Juli Zeh beschäftigt sich vielmehr mit den unterschiedlichen Fragen, die sich in den Jahren besonders bei den jungen Leser*innen ergeben haben und bietet Antworten an. Se greift die Themen auf und ergänzt diese durch viele neue Gedanken, die sich auch mit dem aktuellen Gesellschaftsbild auseinandersetzen und mögliche Wege in eine positive Zukunft aufzeigen. Die Autorin hält es für sehr wichtig, dass sich immer mehr zeitgenössische Romane mit den aktuellen Entwicklungen auseinandersetzen. Eine der Fragen, die wir uns stellen sollten, ist es, wie wir in Zukunft als Einzelperson und als Gesellschaft miteinander umgehen wollen. Eine zentrale Rolle spielt das Gesundheitsthema und damit verbunden eine politisch verordnete Prävention, welche die demokratischen Grundrechte und Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen einschränkt.
Umsetzung Juli Zeh wählt die Form eines fiktiven Interviews mit Fragen und Antworten. Das Buch ist in vierzehn übergeordnete Kapitel gegliedert und reicht von der Entstehungsgeschichte des Romans über die Protagonisten, Einflüsse, Literaturgattungen, bis zu ihrem eigenen schriftstellerischen Werdegang. Ein eigenes Kapitel (VIII) beschäftigt sich mit dem Genre politische Literatur. Im letzten Kapitel (XIV) spricht Juli Zeh „Statt eines Nachworts“ über die besondere Bedeutung, die der Roman „Corpus Delicti“ für sie hat.
Fazit Eine interessante, wichtige und vertiefende Ergänzung zum Roman „Corpus Delicti“, gerade in diesen Wochen von brisanter Aktualität.
Een zelf-interview van Juli Zeh over Corpus Delicti, gepresenteerd als een "Begleitbuch". Ingegaan wordt op allerlei aspecten van het boek en het schrijverschap. Soms voelt het alsof er open deuren worden ingetrapt en extreem boeiend is het niet altijd. Toch zitten er ook interessante ideeën in, met name wanneer het over de politieke vraagstukken gaat, die in de roman opgeworpen worden. Zodoende spoort dit boek aan, om de gedachtegang voort te zetten, die door Corpus Delicti begonnen is. Daarin schuilt misschien de grootste waarde van dit boek. Een must-read is het echter geenszins.
Inhaltlich ist Fragen zu Corpus Delicti wie ein Interview aufgebaut, das in thematische Untereinheiten wie “Die Protagonisten” oder “Politische Literatur” geteilt ist. Juli Zeh beantwortet sehr viele und vor allem sehr verschiedene Frage zum Inhalt, zur Entstehung und zum Kontext des Buches, aber auch zu ihrem schriftstellerischen und juristischen Werdegang sowie die Zusammenhänge zwischen diesen Themen.
Das Lesen hat mir nicht nur sehr viel Freude bereitet, weil ich Juli Zehs Schreibstil sehr mag, sondern auch, weil ich einiges dazu gelernt habe und über einige Zusammenhänge des Lebens noch einmal genauer und tiefgründiger nachgedacht habe. So spricht Zeh beispielsweise über spannende Werke, die ihr zur Inspiration dienten und die sie zum Teil auch unbewusst in Corpus Delicti sinngemäß zitierte, die ich bisher noch nicht wirklich auf dem Schirm hatte. Die Probleme der Biopolitik, Prävention und Selbstoptimierung nehmen außerdem eine verdiente wichtige Rolle ein und obwohl das dem zugrundeliegende Buch genau diese Zusammenhänge behandelt, wurde mir erst durch "Fragen zu Corpus Delicti" bewusst, wie viele Bezüge man schon in der aktuellen Gesellschaft wiederfindet, was schlicht schockierend, aber nur schwer vermeidlich ist.
Es gibt im Grunde keine negativen Aspekte an diesem Buch, auch wenn es ein eher untypisches Format ist. Ich möchte allen, vor allem denjenigen die "Corpus Delicti" bereits kennen (wenn nicht: lest es, es ist ein unglaublich gutes Buch und wenn ihr es nicht lesen wollt, lest "Fragen zu Corpus Delicti" trotzdem, das wichtigste wird noch mal erklärt und zitiert), ans Herz legen, dieses Buch unbedingt zu lesen und im besten Fall anschließend mit anderen Menschen darüber zu diskutieren, denn davon lebt unsere Demokratie: Von Debatten, einem Austausch und der Kompromissfindung, die es ohne erstere nicht geben könnte.
A very good self-interview by the author, Juli Zeh, about her stage-play-turned-novel “Corpus Delicti”. It is based on questions she has received by readers after the novel became successful and was even integrated into the curriculum of several German schools and universities. She answers questions honestly and extensively going into her writing process as well as the backstory and influences of “Corpus Delicti”. The only issue I'd mention is that if you read the book front-to-back there will be some experiences of overlapping questions and answers, especially in the latter parts of the book.
An sich fand ich die Fragen und die dazugehörigen Antworten sehr interessant und sinnvoll, aber vom Gefühl her, gab es viele Wiederholungen, weil einfach viele Fragen am Ende aufs gleiche hinauslaufen. Aber was ich sehr cool fand war, dass wir viele von diesen Fragen auch im Unterricht gestellt bekommen haben und da fand ich es interessant, auch mal die Sicht der Autorin darüber zu erfahren. Außerdem finde ich die Art, wie Juli Zeh sich ausdrückt sehr angenehm zum Lesen
Eigentlich habe ich ja gedacht, dass nichts schlimmer geht als das eigentliche Buch, aber da lag ich wohl falsch 🙂 Dieses Buch habe ich mit jeder Faser meines Körpers nicht gemocht. ( sorry not sorry ) Nur mindestens 20% haben mir geholfen die Thematik besser zu verstehen, aber der Rest war teilweise echt sehr fragwürdig und bei manchen Aussagen musste ich oft schmunzeln. Positiv daran ist, dass ich kein weiteres Buch der Autorin mehr lesen werde :) Und dass ich es schnell beenden konnte!!!
"Jeder einzelne Leser erzeugt beim Lesen einen neuen Roman. [...] Weder ein Deutschlehrer noch ein Germanistikprofessor oder Literaturkritiker, nicht einmal die Autorin selbst ist Text-Chef. Literatur kennt überhaupt keine Chefs, und dafür liebe ich sie." (S. 13f.)
Das Begleitbuch beantwortet viele Fragen und wirft noch mehr Fragen auf. Genau das macht es so wunderbar.
Ist eine ziemliche Selbstinszinierung und beantwortet kaum Fragen zu "Corpus Delicti: Ein Prozess", sondern Juli Zeh vermittelt ihre Ansichten zu sich als Person.
Die ersten 100 Seiten waren wirklich interessant & haben mir auch gute Aspekte für eine Interpretation geliefert, der Rest war jedoch ein bisschen unnötig und sehr ausschweifend
Was soll ich sagen, noch mehr Gedanken von Zeh zu ihren Büchern, der Gesellschaften dem Schreiben zu lesen sind für mich einfach 5 Sterne wert, gewiss aber nicht für jeden.
Das Buch habe ich schon öfter gesehen, leider konnte es mich nicht abholen. Zum Kauf hat mich der Klappentext inspiriert, der hört sich super an. Den Schreibstil fand ich leider sehr anstrengend, manche Sätze musste ich zweimal lesen weil jedes zweite Wort wie ein Fremdwort klang. Als rauskam das Moritz unschuldig ist und warum seine DNA beim Vergewaltigungsopfer gefunden wurde dachte ich: jetzt kommt endlich Schwung in die Sache. Leider hat mir Mias Reaktion nicht gefallen und auch ihr Statement war sehr langatmig zu lesen (einer von zwei Abschnitten die ich nach der Hälfte des Lesens übersprungen habe). Dann kam das Ende, leider hat mir auch dieses nicht gefallen. Alles läuft auf die Verurteilung Mias hinaus, sie soll eingefroren werden und als es soweit ist, das einfrieren bereits beginnt, kommt jemand rein und sagt quasi: ach nein machen wir doch nicht, gehen sie einfach nach Hause. Das war wie ein schlechter Aprilscherz. Fazit, das Buch war leider nicht mein Fall, bildet euch aber bitte eure eigene Meinung wenn es euch interessiert, Lesegeschmack ist nunmal unterschiedlich. Ich werde mir trotzdem irgendwann Mal ein anderes Buch von der Autorin holen und schauen ob mir was anderes von ihr mehr zusagt.
Sehr zu empfehlen. Zeigt, erläutert und vertieft die „Corpus Delicti“ zu Grunde liegenden Konzepte sehr anschaulich und bleibt durch Interview-ähnlichem Aufbau doch kurzweilig.